Nach Terroranschlag bei Moskau: So steht es um Terrorgefahr in NRW
Düsseldorf - Nach dem Terroranschlag mit mehr als 130 Todesopfern nahe Moskau hat NRW-Innenminister Herbert Reul (70) auch die Lage in Nordrhein-Westfalen eingeschätzt.
Demnach seien die Sicherheitsbehörden hierzulande "in Stellung", sagte der CDU-Politiker am heutigen Montag.
"Die Gefahr, die vom islamistischen Terror ausgeht, ist auch bei uns abstrakt hoch", stellte der Minister fest. "Nordrhein-Westfalen kann jederzeit Zielscheibe von Terroranschlägen werden."
Die Sicherheitsbehörden seien auf alles gefasst. "Terroristen bekommen, was sie wollen, wenn wir mit Angst durchs Leben gehen. Trotzdem werden wir in diesen Tagen nicht nur wachsam, sondern hellwach sein."
Aktuell lägen zwar keine Erkenntnisse vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung für Oster-Veranstaltungen ableiten ließen, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Generell seien allerdings Veranstaltungen anlässlich des Osterfestes aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideologisch geeignetes Ziel für islamistisch motivierte Täter.
Polizeibehörden nach Anschlag in Moskau sensibilisiert
Die Kreispolizeibehörden seien durch das Landeskriminalamt unverzüglich nach dem Anschlag in Russland informiert und sensibilisiert worden, erläuterte das Düsseldorfer Innenministerium.
Sie seien gewappnet, um bei Bedarf an den Osterfeiertagen unverzüglich auf eine mögliche Verschärfung der Sicherheitslage zu reagieren. Weiterhin liege in NRW "ein hohes abstraktes Bedrohungs- und Gefährdungspotenzial" des regionalen Ablegers des sogenannten Islamischen Staates in Afghanistan vor, dem "Islamischen Staat Provinz Khorasan" (ISPK).
Besonders in diesen Zeiten sei es wichtig, Polizei und Sicherheitsbehörden mehr Befugnisse an die Hand zu geben, mahnte Reul. "Polizei und Verfassungsschutz können nur vor die Lage kommen, wenn sie Terroristen auch technisch einen Schritt voraus sind."
Titelfoto: Marius Becker/dpa