SEK-Einsatz bei Berlin: Festgenommener plante Anschlag auf israelische Botschaft mit Waffen!

Berlin - Ein festgenommener mutmaßlicher Unterstützer der Terrororganisation IS soll einen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin geplant haben. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Ein Spezialeinsatzkommando hat am Samstag ein Haus in Bernau bei Berlin gestürmt und einen mutmaßlichen Terroristen festgenommen. (Symbolfoto)
Ein Spezialeinsatzkommando hat am Samstag ein Haus in Bernau bei Berlin gestürmt und einen mutmaßlichen Terroristen festgenommen. (Symbolfoto)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Wie Bild berichtete, stürmte das Spezialeinsatzkommando am Samstag ein Haus in Bernau bei Berlin. Hier sei ein 28-Jähriger festgenommen worden, der als Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gelten soll.

Nach Angaben der Bundesstaatsanwaltschaft habe der Mann spätestens seit Oktober beabsichtigt, "einen öffentlichkeitswirksamen Anschlag mit Schusswaffen auf die israelische Botschaft in Berlin" zu verüben.

"Zur Planung des Vorhabens tauschte sich der Beschuldigte in einem Messenger-Chat mit einem Mitglied des IS aus", so die Bundesbehörde.

Terrorverdacht: Anklage gegen Jugendlichen aus Baden-Württemberg
Terror Terrorverdacht: Anklage gegen Jugendlichen aus Baden-Württemberg

Auch in Nordrhein-Westfalen soll es am Samstag einen Zugriff der Einsatzkräfte gegeben haben. In Sankt Augustin sei eine Wohnung in einem Hochhaus durchsucht worden, wo der Onkel des Tatverdächtigen leben soll.

"Es gab am heutigen Abend einen Polizeieinsatz in Bernau bei Berlin und in Sankt Augustin bei Bonn", zitierte das Boulevardblatt den Sprecher der zuständigen Bundesanwaltschaft.

"In Bernau wurde ein Beschuldigter festgenommen, es geht um die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. In Sankt Augustin wurden dagegen nur Zeugen befragt und mögliche Beweise gesichert", erklärte Michael Ramöller weiter.

Mutmaßlicher IS-Terrorist sollte eigentlich abgeschoben werden

Aufgrund der angespannten Lage in Nahost steht die israelische Botschaft in Berlin unter Bewachung. (Archivfoto)
Aufgrund der angespannten Lage in Nahost steht die israelische Botschaft in Berlin unter Bewachung. (Archivfoto)  © Fabian Sommer/dpa

Ausländische Geheimdienste sollen den deutschen Behörden einen konkreten Hinweis auf den Tatverdächtigen gegeben haben, nachdem brisante Nachrichten abgefangen worden seien. Der 28 Jahre alte Mann habe demzufolge die diplomatische Vertretung Israels in Berlin ins Visier genommen. Ob der Angriff mit Sprengstoff oder Waffen erfolgen sollte, war zunächst nicht bekannt.

Zudem hätte es Hinweise darauf gegeben, dass der mutmaßliche Terrorist nach der Tat zu seinem Onkel flüchten und sich von dort ins Ausland absetzen wollte. Der Verwandte sei bislang allerdings nur als Zeuge befragt worden.

Der potenzielle IS-Anhänger sei den Behörden zuvor nicht als Gefährder bekannt gewesen. Er soll im November 2022 nach Deutschland eingereist sein und im Januar 2023 Asyl beantragt haben. Sein Gesuch wurde jedoch abgelehnt, sodass der Mann im September 2023 eigentlich abgeschoben werden sollte.

Mit zwei Macheten: 27-Jähriger plante Anschlag auf Bundeswehrsoldaten - Festnahme!
Terror Mit zwei Macheten: 27-Jähriger plante Anschlag auf Bundeswehrsoldaten - Festnahme!

Zurzeit sammeln die Ermittler noch Beweise gegen den Tatverdächtigen, bei dem unter anderem mehrere Handys und Datenträger sichergestellt worden seinen.

Der 28-Jährige soll am Sonntag einem Haftrichter in Karlsruhe vorgeführt werden. Ob der Mann in Untersuchungshaft kommt, muss der Ermittlungsrichter entscheiden. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Libyer die Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor.

Dass es einen Plan für einen Anschlag auf die diplomatische Vertretung gegeben habe, bestätigte auch die Botschaft.

Erstmeldung: 19. Oktober, 21.43 Uhr; zuletzt aktualisiert: 20. Oktober, 10.38 Uhr.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa, Daniel Bockwoldt/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema Terror: