Nach Festnahme von mutmaßlichem IS-Terrorist: Er wollte EM-Akkreditierung

Neuss - Der am Flughafen Köln/Bonn festgenommene mutmaßliche IS-Unterstützer hat sich um eine Akkreditierung als Ordner bei der Fußball-EM bemüht.

NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) war am Montag in Neuss zu Gast.
NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) war am Montag in Neuss zu Gast.  © Fabian Strauch/dpa

Das bestätigte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (71) am heutigen Montag. "Konkrete Anschlagsplanungen" habe es aber nicht gegeben, sagte der CDU-Politiker.

"Wir haben alle diejenigen, die in diesen Bereichen Sicherheit und Ordnung arbeiten werden, überprüft, weil sie eine Akkreditierung brauchen", sagte Reul.

"Und bei der Akkreditierung ist aufgefallen, dass dieser junge Mann ein Problem darstellen könnte, und deswegen kümmern wir uns jetzt sorgfältig um ihn."

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Gegen den Verdächtigen wird den Angaben zufolge wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz ermittelt.

Gegenstand des Haftbefehls seien die Geldzahlungen in Höhe von 1700 US-Dollar auf ein Konto der Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK), sagte der Sprecher.

Gemeinsam mit Nancy Faeser (53, SPD) hat er die bundesweite Hauptzentrale der Polizei für den Zeitraum der EM eröffnet.
Gemeinsam mit Nancy Faeser (53, SPD) hat er die bundesweite Hauptzentrale der Polizei für den Zeitraum der EM eröffnet.  © Fabian Strauch/dpa

Innenministerin Nancy Faeser lobt Arbeit der Sicherheitskräfte

Der mutmaßliche Terrorunterstützer wurde dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt. Er sitzt seit Freitagabend in Untersuchungshaft.

Nach dpa-Informationen bewarb sich der Mann als Ordner und Sicherheitskraft für sogenannte Nebenveranstaltungen ("Side Events") der Europameisterschaft außerhalb der Stadien - beispielsweise sind das Public-Viewing-Veranstaltungen. Die EM beginnt an diesem Freitag mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft in München gegen Schottland.

"Es ist gut, dass die Sicherheitskräfte aufmerksam geworden sind, daran sieht man, dass unsere Konzeptionen auch der Sicherheitsüberprüfungen offensichtlich funktionieren", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD). "Insofern ist es ein großer Erfolg des Landeskriminalamtes NRW."

Titelfoto: Fabian Strauch/dpa

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