Er plante Terroranschlag auf Kölner Dom: Auslieferungsantrag gegen 30-Jährigen gestellt
Köln - Nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen um den Kölner Dom will die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Auslieferungshaft stellen.
Das teilte ein Sprecher am Montag mit. Der Antrag werde beim Oberlandesgericht (OLG) in Köln eingereicht, erklärte er. Es sei der erste Schritt in einem mehrstufigen Verfahren, das mit der Überstellung des Mannes nach Österreich enden könne.
In dem Nachbarland von Deutschland liegt ein Haftbefehl gegen den 30-Jährigen vor.
Geprüft werde etwa die Zulässigkeit einer Auslieferungshaft, erläuterte der Sprecher. Wenn das OLG im Verlauf des Verfahrens diese beispielsweise verneine, dann müsse der Mann theoretisch sofort wieder entlassen werden.
Der ganze Prozess könne insgesamt "einige Wochen" in Anspruch nehmen.
Der 30 Jahre alte Tadschike war an Heiligabend 2023 in Wesel am Niederrhein "zur Gefahrenabwehr" in Gewahrsam genommen worden.
Kurz zuvor hatte die Polizei Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner Dom erhalten.
Anschlagspläne galten für Silvesternacht
Nach Angaben der Kölner Polizei hatten sie sich auf Silvester und den Jahreswechsel bezogen. Neben dem Hinweis auf den möglichen Anschlagsplan in Köln hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten außerdem einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf eine Kirche in Wien erhalten.
Am Sonntag hatte die Kölner Polizei mitgeteilt, dass mittlerweile ein europäischer Haftbefehl aus Österreich gegen den Mann vorliege. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Wien wurde er wegen mutmaßlichen Terrorismus erlassen.
Die Maßnahme stehe im Zusammenhang mit einer in Wien festgenommenen Gruppe von Verdächtigen.
Der 30-Jährige befindet sich aktuell in der Justizvollzugsanstalt Köln.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa