Abgeschoben! Weihnachtsmarkt-Gefährder aus Deutschland ausgewiesen
Magdeburg/Helmstedt - Nach der Festnahme eines 20-jährigen Irakers aus Sachsen-Anhalt, der mutmaßlich einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant hatte, wurde dieser jetzt in sein Herkunftsland zurückgebracht.
Ende November wurde der irakische Staatsbürger in Helmstedt (Niedersachsen) festgenommen. Er stand unter Verdacht, einen Terroranschlag auf einer "Großveranstaltung in der Weihnachtszeit" geplant zu haben.
Die Ermittler hätten Erkenntnisse erlangt, dass der 20-Jährige mit einem Messer Besucher eines Weihnachtsmarktes angreifen wollte.
Seit ungefähr einem Jahr lebte er in Sachsen-Anhalt und ging einer Arbeit in Niedersachsen nach.
Wie das Innenministerium Sachsen-Anhalt am Samstag mitteilte, wurde der Mann seit seiner Festnahme in Gewahrsam gehalten und am gestrigen Freitagabend zurück in sein Herkunftsland gebracht.
Innenministerin Tamara Zieschang (53, CDU) bedankte sich bei allen Beteiligten: "Dank der hohen Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden wurden Anschlagspläne vereitelt. Die heute erfolgte Abschiebung ist das Ergebnis der sehr gut funktionierenden Zusammenarbeit mehrerer Behörden."
Mit der Abschiebung erhält der 20-Jährige ein unbefristetes Einreise- und Aufenthaltsverbot.
Bedrohungslage bleibt angespannt
Auch die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (55, SPD) bedankte sich bei allen beteiligten Behörden und schloss sich den Worten ihrer Amtskollegin an.
Auf dem Ermittlungserfolg wolle man sich jedoch nicht ausruhen: "Wir werden auch in Zukunft wachsam bleiben und in unseren Bemühungen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger nicht nachlassen. Denn die Wahrheit ist: Die allgemeine Bedrohungslage bleibt nach wie vor angespannt."
Das Bundeskriminalamt (BKA) geht aktuell von über 480 Personen in Deutschland aus, die als islamistische Gefährder eingestuft werden.
Titelfoto: Andreas Arnold/dpa