17-jähriger Terrorverdächtiger wollte den "Märtyrer-Tod sterben"
Kiel/Elmshorn - Der in Elmshorn wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommene 17-Jährige hatte Kontakt zu einer noch nicht identifizierten Person im Ausland und wusste von den ersten Ermittlungen gegen ihn.
Ihm werde vorgeworfen, sich mit dieser Person im Oktober verabredet zu haben, gemeinsam einen terroristischen politischen Anschlag zu verüben, sagte die Leitende Flensburger Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags.
Ziel des Anschlags auf einen unbekannten, willkürlich ausgewählten Personenkreis sei es gewesen, "auf diesem Weg den Märtyrer-Tod zu sterben, also in das Paradies zu gelangen".
Die Planungen des Jugendlichen hätten zwar durchaus konkrete Formen angenommen, sagte Gropp. "Aber sie waren keineswegs in allen Einzelheiten abgeschlossen."
Der Beschuldigte habe zwei mögliche Tatzeiträume im Dezember und im Januar ins Auge gefasst.
"In Bezug auf die Tatmodalitäten war der Beschuldigte nach den bisherigen Erkenntnissen noch nicht festgelegt." Es habe auch keine räumliche Konkretisierung gegeben.
Nach Anschlagsplänen: 17-Jähriger wusste von Ermittlungen
Bereits vor dem Zugriff in der vergangenen Woche hat der 17-Jährige von den Ermittlungen gegen ihn gewusst.
Mit Blick auf Medienberichte über einen Polizeieinsatz in Elmshorn im März sagte Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp, der Beschuldigte habe die Ermittlungen nicht als Warnung verstanden: "Er hat unbeeindruckt seinen Plan, seine Ideologie weiter verfolgt."
Seit März laufen die Ermittlungen gegen den Jugendlichen.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa