Zahnärzte bleiben am Mittwoch zu: Streik in Sachsen-Anhalt!

Magdeburg - Vor dem Magdeburger Landtag haben am Mittwoch einige Hundert Zahnärzte und Praxismitarbeiter protestiert. Sie warnten vor einem Praxissterben in Sachsen-Anhalt.

Vor dem Landtag Magdeburg streikten am Mittwochvormittag hunderte Zahnärzte.
Vor dem Landtag Magdeburg streikten am Mittwochvormittag hunderte Zahnärzte.  © Christopher Kissmann/dpa

Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte hatte zu der Protestaktion vor dem Parlament aufgerufen. Nach dessen Angaben erreicht bis zum Jahr 2030 die Hälfte der Zahnärztinnen und Zahnärzte in Sachsen-Anhalt das Rentenalter.

Man erlebe eine Landesregierung, die keine Maßnahme zur Lösung des Nachwuchsproblems im Land umsetze, hieß es in dem Aufruf der Zahnärzte. Bei der Demo wurden Schilder hochgehalten, auf ihnen stand unter anderem "Gegen das Ausbluten des Gesundheitssystems" oder "Faule Politik = Faule Zähne".

Landtagsabgeordnete mehrerer Fraktionen sagten vor den Demonstranten, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Ulrich Siegmund (33, AfD) kritisierte, die Politik hätte die notwendigen Maßnahmen bereits vor Jahren einleiten müssen. Tobias Krull (46, CDU) sagte, Verbände und Politik müssten Lösungen gemeinsam erarbeiten.

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"Es geht um ein Miteinander und nicht um ein Gegeneinander", so Krull.

Zahnärzte protestieren in Magdeburg: Linke will "Landeszahnarztquote"

Die Teilnehmer bemängelten das Nachwuchsproblem und die Reaktion der Landesregierung. (Symbolbild)
Die Teilnehmer bemängelten das Nachwuchsproblem und die Reaktion der Landesregierung. (Symbolbild)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Eva von Angern (46, Linke) betonte, es müsse zeitnah etwas geschehen. Ihre Fraktion fordert eine Landeszahnarztquote. Bewerber um einen Studienplatz sollen sich dazu verpflichten, für einen noch festzulegenden Zeitraum nach Studienabschluss in Sachsen-Anhalt zu bleiben. Der Antrag soll in dieser Woche im Rahmen der Landtagssitzung im Parlament behandelt werden.

Konstantin Pott (25, FDP) erklärte, man müsse noch intensiver über Themen wie Landarztquote, Stipendien oder neue Kooperationsmöglichkeiten diskutieren. Bereits jetzt seien einzelne Landesteile nicht mehr zu 100 Prozent zahnärztlich versorgt.

In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) derzeit rund 1600 Zahnärzte. Schon heute sei es ein Problem, Nachfolger für Praxen zu finden.

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Laut der KZV müssen sich pro schließender Praxis etwa 2000 bis 3000 Patienten auf die Suche nach einem neuen Zahnarzt oder einer neuen Zahnärztin machen.

Originalmeldung von 9.03 Uhr, durchgehend aktualisiert um 12.10 Uhr.

Titelfoto: Christopher Kissmann/dpa

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