Wegen Streiks: Einzelhandel schließt schon vor den Osterfeiertagen
Hamburg - Das war es wohl mit gemütlichem Oster-Shopping: Unter dem Motto "Ostern steht vor der Tür, wir auch!" ruft die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte des Handels in Hamburg am Donnerstag, den 28. März, zum Streik auf.
"Die Handelsunternehmen erwarten ein gutes Ostergeschäft, halten aber gleichzeitig an der Erzählung vom notleidenden Handel fest, die schlicht nicht den Tatsachen entspricht", erklärte Heike Lattekamp, Verdi-Verhandlungsführerin in Hamburg, am Mittwoch.
"Richtig ist, dass die Verkäuferinnen und Verkäufer echte Probleme damit haben, von ihrem Gehalt ein Leben in Hamburg für sich und ihre Familien zu finanzieren. Dagegen hilft nur eine Tariferhöhung, die den Reallohnverlust der letzten Jahre ausgleicht", betont sie und zeigt auf, dass das Geld da sei, den Arbeitgebern aber der Wille zur Einigung fehle.
"Wir fordern die Arbeitgeber im Handel auf, endlich ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen und statt unverbindlicher Erhöhungen zu einem rechtssicheren Tarifabschluss mit existenzsichernden Löhnen beizutragen", begründet sie die Arbeitsniederlegung so kurz vor den Feiertagen.
Zum Streik aufgerufen werden in der Hansestadt unter anderem Beschäftigte von H&M, Zara, Primark, Ikea, Kaufland, Metro, Selgros, Handelshof, REWE/Penny sowie der Stahlhandel Schütt. Ebenso werden Angestellte von Thalia, Douglas und TKK Maxx für die Anerkennung eines Tarifvertrages auf die Straße gehen, heißt es.
Verdi fordert mehr Gehalt für Beschäftige des Einzelhandels
Der Einzelhandel ist mit knapp 3,1 Millionen Beschäftigten in ganz Deutschland die größte Niedriglohnbranche. Der Stundenlohn der Beschäftigten soll um 2,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten angehoben werden. Außerdem fordert Verdi einen tariflichen Mindestlohn von 13,50 Euro.
Für den Groß- und Außenhandel wird zudem eine Erhöhung von 13 %, mindestens jedoch um 400 Euro verlangt.
Titelfoto: Markus Scholz/dpa