Warnstreiks an Flughäfen - Zehntausende Reisende müssen umplanen
Köln/Düsseldorf - An den beiden größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens haben sich Warnstreiks des Sicherheitspersonals massiv ausgewirkt.
In Köln/Bonn waren am Donnerstag ursprünglich 204 Starts und Landungen geplant gewesen, davon fanden nach Airport-Angaben aber 168 nicht statt. Mehr als 20.000 Reisende waren von den Absagen oder Umleitungen betroffen.
In Düsseldorf fielen Unternehmensangaben zufolge knapp 200 der rund 400 geplanten Flugbewegungen aus - sie wurden annulliert oder auf andere Flughäfen verschoben, also Münster, Dortmund, Weeze oder Paderborn.
Im Vergleich zu Köln/Bonn war der Anteil der Absagen in Düsseldorf zwar deutlich geringer. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi kam es dort aber zu langen Warteschlangen. Der Airport sprach von "geordneten Abläufen" und von "längeren Durchlaufzeiten an den Sicherheitskontrollen in den Verkehrsspitzen".
In dem langwierigen Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft Verdi höhere Zuschläge für die Sicherheitsleute an den Passagier- und Warenkontrollen. Am 27. und 28. April sollen die Tarifverhandlungen weitergehen.
"Dann müssen die Arbeitgeber endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen", sagte der Gewerkschaftssekretär Özay Tarim und betonte: "Wir wollen den Konflikt nicht in die Sommerreisezeit hineintragen."
Streiks sollen am Freitag weitergehen
Nach Angaben des Verdi-Manns sind die Arbeitgeber zwar bereit, höhere Zeitzuschläge für Nacht- oder Sonntagsarbeit zu zahlen, diese Erhöhungen sollen aber erst nächstes Jahr kommen. "Das ist inakzeptabel", so Tarim.
Die Arbeitsniederlegungen sollen am Freitag weitergehen. Dann werde es erneut "erhebliche Beeinträchtigungen und eine große Anzahl an Flugausfällen geben", sagte der Sprecher des Flughafens Köln/Bonn.
Ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens erklärte, man erwarte am Freitag ein ähnliches Bild wie am Donnerstag. Den Reisenden wird empfohlen, sich rechtzeitig bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu informieren und gegebenenfalls umzuplanen.
Der Düsseldorfer Flughafen appelliert zudem an die Passagiere, das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren und die Kontrollen dadurch zu beschleunigen.
Erstmeldung vom 20. April: 5.28 Uhr; zuletzt aktualisiert: 14.21 Uhr
Titelfoto: David Young/dpa