Von Carsten Hoefer, Christof Rührmair
München - Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi werden am Donnerstag und Freitag am Münchner Flughafen die meisten Flugverbindungen ausfallen.
"Von den insgesamt über 1600 geplanten Flugbewegungen werden die Airlines voraussichtlich den größten Teil annullieren", teilte der Flughafen am Dienstag mit.
Reisende sollten sich deshalb frühzeitig über den Status ihres Flugs informieren. Bei einer Annullierung empfehle man Reisenden, gar nicht erst zum Flughafen zu reisen, sondern sich an die jeweilige Fluggesellschaft oder den Reiseanbieter zu wenden.
Der Flughafen und die Airlines versuchten, auch mit Blick auf den Beginn der bayerischen Faschingsferien am Freitag "mit vorausschauender Planung für größtmögliche Stabilität zu sorgen und Unannehmlichkeiten für Reisende im Rahmen der Gegebenheiten zu reduzieren".
Dennoch müsse man sich von Donnerstag, 0.00 Uhr, bis einschließlich Freitag auf einen stark ausgedünnten Flugplan einstellen.
Gewerkschaft will Druck in Tarifkonflikt erhöhen: Bisher keine Einigung mit Arbeitgebern
Verdi hatte zuvor im öffentlichen Dienst beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bodenverkehrsdienste zur Arbeitsniederlegung am zweitgrößten deutschen Flughafen aufgerufen.
Damit will die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde des öffentlichen Dienstes den Druck erhöhen. Verdi begründet den Warnstreik mit den bisher ergebnislosen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.
Eine zweite Verhandlungsrunde hatte vergangene Woche keine Einigung gebracht. Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen.
In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln.
Die Arbeitgeber - besonders die Kommunen - sehen sich finanziell überfordert und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.