Warnstreik bis Samstag: Großhandel in Sachsen betroffen
Nossen/Chemnitz - Die Gewerkschaft ver.di ruft zum nächsten Warnstreik auf. Diesmal ist der Großhandel unter anderem im Rewe-Lager in Nossen betroffen. Auch bei Kaufland wird gestreikt.
Der Streik der rund 400 Beschäftigten des Großlagers läuft bereits seit Mittwochabend und soll noch bis Samstagnacht 24 Uhr andauern.
Auch der Supermarktkonzern Kaufland ist vom Streik betroffen. Wie das Unternehmen mitteilt, nehmen unter anderem Mitarbeiter der Filiale in der Chemnitzer Sachsenallee (Thomas-Mann-Platz) daran teil. Der Markt ist aber trotz des Streiks regulär geöffnet. Außerdem beteiligen sich noch die Kaufland-Beschäftigten in Leipzig-Reudnitz und Zwickau an dem Streik.
"Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel haben eine hohe Erwartungshaltung an die diesjährige Tarifrunde und sind sehr verärgert über das sehr niedrige Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlung. Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen", erklärt Sylke Hustan, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft im sächsischen Großhandel.
Für die Gewerkschaftsmitglieder wird unter anderem eine Entgelterhöhung um 13 Prozent gefordert. Alle Beschäftigten der unteren Gehaltsgruppen sollen 27 Cent pro Arbeitsstunde mehr erhalten.
Die Erhöhung soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.
Nächste Verhandlungsrunde findet kommende Woche statt
Die Arbeitgeberseite hatte vier Prozent mehr ab Dezember 2023 und nochmal 2,1 Prozent mehr ab Dezember 2024 angeboten sowie 700 Euro Inflationsausgleichsprämie in 2023 (mit Abschluss) und noch einmal 700 Euro für 2024 (Zeitpunkt steht noch nicht fest).
Nach Verdi-Angaben ist die nächste Verhandlungsrunde für den 22. Juni geplant.
In der vergangenen Woche wurde bereits im Edeka-Lager in Berbersdorf und beim Phoenix Pharmahandel in Leipzig gestreikt.
Titelfoto: Tom Weller/dpa