Verhandlungen von ver.di starten: Wann wird Warnstreik der BVG beginnen?
Von Michel Winde
Berlin - Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) dürften bald mehr Klarheit darüber haben, ob Busse und Bahnen in der Hauptstadt in den kommenden Tagen zeitweise stillstehen.
ver.di und die BVG starten am Mittwoch (10 Uhr) in die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag. Die Positionen der Dienstleistungsgewerkschaft und des kriselnden Nahverkehrsunternehmens liegen weit auseinander.
ver.di hatte sich schon vor der ersten Verhandlungsrunde kämpferisch gezeigt und mögliche Warnstreiks vom Entgegenkommen der Arbeitgeber abhängig gemacht.
"Ab dem 15. Januar ist prinzipiell mit Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen", sagte Verhandlungsführer Jeremy Arndt. "Wir sind auf alles eingestellt."
ver.di geht mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr in die Tarifrunde. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen.
Die Forderungen belaufen sich nach ver.di-Angaben auf 250 Millionen Euro jährlich.
ver.di und BVG: Verhandlungsplan steht
2023 lagen die Personalkosten bei der BVG, die seit Längerem mit erheblichen Betriebsproblemen zu kämpfen hat, laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro. Vor allem bei den U-Bahnen gibt es Probleme.
Das Unternehmen wartet seit Jahren auf neue Fahrzeuge, die nun erst im Sommer kommen sollen. In der Folge kommt es aufgrund des überalterten Fuhrparks immer wieder zu Ausfällen und Verspätungen.
Für die Verhandlungen sind nach ver.di-Angaben bis zum 10. April sechs Termine angesetzt. Nach dem Auftakt soll es am 31. Januar weitergehen.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa