Streik seit 100 Tagen! Mitarbeiter von Schrott- und Recyclingfirma bleiben standhaft
Espenhain - Am 8. November begann der unbefristete Streik bei der Schrott- und Recyclingfirma SRW metalfloat in Espenhain (Landkreis Leipzig). Und auch kurz vor dem 100. Tag im Arbeitskampf ist noch kein Ende in Sicht.
"Unser Ziel ist ein Tarifvertrag bei SRW", hatten die rund 180 Angestellten und IG Metall zu Beginn des Streiks verkündet. Konkret hofft die Belegschaft auf acht Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1500 Euro sowie eine reduzierte Wochenarbeitszeit von 38 Stunden.
Doch die Bemühungen scheinen nach wie vor vergeblich: Der Arbeitgeber - besser gesagt die Muttergesellschaft Scholz Recycling GmbH mit ihrem CEO Yongming Qin - weigert sich weiterhin, die Tarifverhandlungen fortzuführen. Und so läuft nun auch der Streik auf unbestimmte Zeit weiter.
Am Donnerstag wird der 100. Tag des Arbeitskampfes erreicht, weshalb sich zahlreiche Unterstützer angekündigt haben.
So werden verschiedene Politiker und Politikerinnen erwartet, wie etwa Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD), Sören Pellmann (47, Linke) und Chantal Schneiß (Grüne).
Beschäftigte von SRW metalfloat streiken weiter
"Wortbrüchigkeit und Ignoranz führen nicht zur Lösung des Konflikts. Es ist Zeit, dass der Konzern-Boss an den Tisch kommt", so Michael Hecker, IG Metall Verhandlungsführer, am Dienstag.
"Die Kolleginnen und Kollegen wollen einen auf Augenhöhe verhandelten Tarifvertrag, der allen Rechtssicherheit gibt und ihnen ein Einkommen sichert, mit dem sie ihre Rechnungen bezahlen können."
Nach Angaben der IG Metall verdienen die Beschäftigten bei SRW metalfloat monatlich rund 600 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche.
Zudem werden die harte körperliche Belastung sowie der alltägliche Umgang mit gesundheitsgefährdenden Materialien im Betrieb hervorgehoben.
Titelfoto: IG Metall