Streik im öffentlichen Dienst: Tausende legen ihre Arbeit nieder

Von Christof Rührmair, Angelika Resenhoeft

München - Tausende Mitarbeiter im kommunalen öffentlichen Dienst wollen am heutigen Montag die Arbeit niederlegen.

In Bayern Städten versammeln sich Mitarbeiter des öffentlichen Diensts zu Kundgebungen. (Archivbild)
In Bayern Städten versammeln sich Mitarbeiter des öffentlichen Diensts zu Kundgebungen. (Archivbild)  © Daniel Löb/dpa

Betroffen sein können dabei Stadtverwaltungen, Bauhöfe, Abfallwirtschaftsbetriebe, Straßenreinigungen, Autobahnmeistereien, Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen und vereinzelt auch Kitas.

In vielen Städten sind zudem Demo-Züge und Kundgebungen geplant.

Gewerkschaften, Bund und Kommunen streiten um den Lohn der Beschäftigten. Eine erste Tarifrunde war im Januar ohne Ergebnis geblieben. Die zweite Verhandlungsrunde ist am 17. und 18. Februar geplant. Verdi ruft deshalb an verschiedenen Orten zu weiteren Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf.

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Im Einzelnen stehen München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Erlangen, Fürth, Bayreuth, Hof, Bamberg, Coburg, Forchheim, Neumarkt, Schwandorf, Landshut, Passau, Rosenheim, Traunstein, Altötting, Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt, Ingolstadt und Kösching auf der Liste der Gewerkschaft.

Verdi fordert in den bundesweit geführten Verhandlungen acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. Zudem will Verdi drei zusätzliche freie Tage, "um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen".

Bund erwartet Kompromiss, Verdi pocht auf acht Prozent mehr Lohn

Verdi lässt nicht locker. In bundesweit geführten Verhandlungen wird unter anderem acht Prozent mehr Lohn gefordert.
Verdi lässt nicht locker. In bundesweit geführten Verhandlungen wird unter anderem acht Prozent mehr Lohn gefordert.  © Tom Weller/dpa

Zusätzliche Aufgaben und unbesetzte Stellen ließen die Beschäftigten "immer mehr am Limit arbeiten", sagte Tarifkoordinator Peter Hoffmann im Vorfeld.

"Fehlendes Personal lässt sich nur durch attraktive finanzielle Anreize und bessere Arbeitsbedingungen gewinnen."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte nach der ersten Tarifrunde in Potsdam, sie erwarte einen Weg zum Kompromiss. Es müsse ein fairer Ausgleich gefunden werden, "zwischen den Interessen des öffentlichen Dienstes und dem notwendigen Respekt vor den Beschäftigten - und auf der anderen Seite aber auch vor den schwierigen Haushaltslagen".

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Nicht nur bei den Kommunen, sondern auch beim Bund sei die finanzielle Lage angespannt, betonte die SPD-Politikerin.

Der Großteil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist bei den Kommunen angestellt. Bei einigen von ihnen sind die Haushaltslöcher besonders groß.

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

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