Streik bei der Müllabfuhr: Wird der Abfall in Erfurt sechs Wochen lang nicht abgeholt?
Erfurt - Der Streik bei der Müllabfuhr trifft die Menschen in Erfurt hart. Nun reagieren die Stadtwerke, damit sich der Abfall nicht wochenlang aufstapelt.

Die Stadtwerke erklärten in einer Mitteilung ihre Bemühung, dass bestimmte Erfurter Gebiete trotz des Streiks nicht im Müll versinken sollen. Zwar ist der Warnstreik nur bis zum Ende dieser Woche angekündigt, dennoch wird der Tourenplan durch die Arbeitsniederlegung gehörig durcheinandergebracht.
So gibt es Ortsteile in Thüringens Landeshauptstadt, in denen der Hausmüll üblicherweise alle 14 Tage freitags abgeholt wird. Dort liegt der letzte Entsorgungstermin (17. Januar) bereits dreieinhalb Wochen zurück. Denn schon am 31. Januar, einem Freitag und damit am nächsten geplanten Entsorgungstag, gab es einen Warnstreik bei der Stadtwirtschaft.
Durch den Streik würden die Hausmülltonnen auch am heutigen Freitag ohne entleert zu werden stehenbleiben. Der nächste Termin wäre dann erst der 28. Februar und damit ganze sechs Wochen nach der letzten Entsorgung.
So weit wollen es die Stadtwerke aber nicht kommen lassen: "Die Stadtwerke Erfurt setzen nicht am Streik beteiligten Belegschaft gezielt in besonders betroffenen Gebieten ein. Vorrang haben kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser sowie Stadtteile, die bereits vom Streik am 31. Januar 2025 betroffen waren", hieß es wortwörtlich in einer Mitteilung.
An diesen Tagen soll der Müll abgeholt werden

Den Angaben nach soll am 14. Februar der Hausmüll vorrangig in diesen Gebieten abgeholt werden: Vieselbach, Brühlervorstadt, Löbervorstadt, Daberstedt, Melchendorf und Herrenberg.
Sollte dies wegen mangelnder Kapazitäten nicht möglich sein, erfolge "die Entsorgung am Montag, dem 17. Februar 2025".
Die Gelben Tonnen sollen am 17. Februar in der Altstadt, der Andreasvorstadt, der Brühlervorstadt sowie vereinzelt in der Löbervorstadt und in Daberstedt abgeholt werden. Ebenfalls am 17. Februar werden die Biotonnen in Stotternheim entleert. Haushalte, die angefahren werden, sollen über die Abfall-App eine Push-Nachricht erhalten.
"Alle anderen Abfallstellen werden zum nächsten regulären Termin angefahren. Neben den Mülltonnen abgestellte Abfälle werden mitgenommen. Bei Bioabfällen wird empfohlen, diese in Papier verpackt bereitzustellen – keine Plastiktüten", erklärten die Stadtwerke.
Allerdings betonen die Stadtwerke, dass eine verbindliche Entsorgung nicht garantiert werden kann, da sich weitere Mitarbeiter am Streik beteiligen können. Dennoch sei man bemüht, die Auswirkungen des Streiks "so gering wie möglich zu halten".
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa