Stillstand am BER: 67.000 Passagiere von Warnstreik betroffen - auch BSR streikt erneut
Von Michel Winde und Sabrina Szameitat
Berlin/Schönefeld - Der Warnstreik der Gewerkschaft ver.di am Hauptstadtflughafen BER hat begonnen und auch die Berliner Stadtreinigung (BSR) wird erneut bestreikt.

Die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister legten gegen 3.30 Uhr die Arbeit am Hauptstadtflughafen nieder, wie Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker am frühen Morgen der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Warnstreik soll den gesamten Tag andauern.
Der BER hatte bereits mitgeteilt, dass wegen des Ausstands kein Flugbetrieb möglich sei. "Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte werden von den Streiks betroffen sein und können daher nicht stattfinden", hieß es.
Nach Angaben eines Sprechers sind je 246 Ankünfte und Abflüge sowie 67.000 Passagiere betroffen. Der Flugbetrieb soll zum Betriebsstart am Dienstag wieder aufgenommen werden.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt.

Berliner Stadtreinigung streikt ganze Woche

In Berlin wollen zudem ab Montag Beschäftigte der BSR wieder die Arbeit niederlegen.
Unter anderem hat ver.di Mitarbeiter der Straßenreinigung zum Warnstreik aufgerufen. Dort müsse bis Freitag mit "erheblichen Einschränkungen" gerechnet werden, etwa beim Leeren der öffentlichen Abfalleimer, teilte die BSR mit.
Von Mittwoch bis einschließlich Samstag sollen zudem alle 14 BSR-Recyclinghöfe geschlossen bleiben. "Eine Annahme von Abfällen ist nicht möglich."
Auch andere Dienste der Stadtreinigung sind betroffen, etwa die Müllabfuhr: Von Mittwoch bis Freitag sollen etwa die Restabfall- und Bioguttonnen sowie die Wertstofftonnen nicht geleert werden. Eine Entsorgung erfolge erst wieder beim nächsten regulären Abfuhrtermin, teilte die BSR mit.
Bereits am Donnerstag und Freitag hatte Verdi BSR-Beschäftigte dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Christophe Gateau/dpa (Bildmontage)