Sachsen-Anhalt: Gewerkschaften kritisieren Einstellungsstopp

Magdeburg - Der geplante zweijährige Einstellungsstopp in der Landesverwaltung stößt auf massive Kritik der Gewerkschaften.

Der Einstellstopp der Landesverwaltung stößt bei Gewerkschaften auf heftige Kritik. (Symbolbild)  © Heiko Rebsch/dpa

"Ich halte es für bedenklich und nicht sinnvoll, die Landesverwaltung mit der Rasenmähermethode zu stutzen", sagte die Leiterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Sachsen-Anhalt, Susanne Wiedemeyer in Magdeburg.

Es sei "eine mittlere Katastrophe und ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter".

Wichtig wäre aus Sicht des DGB und einzelner Gewerkschaften, dass genau angeschaut wird, welche Aufgaben erfüllt werden müssen, welche wegfallen oder anders erledigt werden können.

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"Da gibt es ausreichend Vorschläge", sagte Wiedemeyer.

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GdP sieht Polizeiarbeit in Gefahr

Bei der Polizei sollen es Ausnahmen bei der Besetzung von Stellen geben. (Symbolbild)  © heiko119/123rf

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Uwe Bachmann, wies darauf hin, dass in den zurückliegenden Jahren schon erheblich Verwaltungsstellen reduziert wurden.

Wenn die Zahl der Stellen nun eingefroren werde und zugleich entsprechend dem Ziel der Landesregierung mehr Polizeivollzugsbeamte eingestellt würden, könnte es laut Bachmann "ein Stück weit zum Stillstand in der Polizeiarbeit kommen".

Die Landesregierung hatte jüngst beschlossen, frei werdende Stellen in den nächsten beiden Jahren grundsätzlich nicht nachzubesetzen. Dabei sind Ausnahmen geplant, etwa bei Polizisten und Lehrern.

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Auch Auszubildende und Referendare können weiter eingestellt und übernommen werden.

Eher mehr Entlastung für Lehrkräfte nötig

Mit dem Einstellungsstopp soll ein hoher Millionenbetrag gespart werden, nach Angaben des Finanzministeriums etwa 180 Millionen Euro. Kritik kommt auch von der Opposition, aus ihrer Sicht verschärft sich der Fachkräftemangel so weiter.

Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Eva Gerth, sagte, es gehe an den Schulen beispielsweise um die Entlastung der Lehrkräfte. Bei den Schulverwaltungsassistentinnen und pädagogischen Mitarbeitern müsse eher aufgestockt werden als abgebaut.

Nach wie vor fehlten an den allgemeinbildenden Schulen 1.000 Lehrkräfte, an den berufsbildenden Schulen 200.

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