Protestaktion der sächsischen Landwirte: Autobahnauffahrten rund um Leipzig dicht
Leipzig - Wer am Donnerstagmorgen versucht hat, auf eine der Autobahnen rund um Leipzig aufzufahren, der wird nicht weit gekommen sein: Nach der Traktor-Demo am Montag verschärften die sächsischen Landwirte ihren Protest und blockierten die Autobahnauffahrten.
Wie der Verein "Land schafft Verbindung - Sachsen" mitteilte, war es ab 7 Uhr zu massiven Protesten an der A4, A13, A14, A38 und A72 gekommen - mithilfe ihrer Traktoren wollen die sächsischen Landwirte die Autobahnzufahrten blockieren.
Laut Polizei waren im Raum Leipzig unter anderem folgende Auffahrten betroffen:
- A14: Nossen-Ost, Nossen-Nord, Döbeln-Nord, Döbeln-Ost, Leisnig, Grimma, Mutzschen
- A38: Leipig-Südost und Leipzig-Südwest, Leipzig-Neue Harth
- A72: Borna-Süd, Borna-Nord, Penig, Espenhain, Rötha, Geithain
Die Blockaden sollten laut dem Verein bis etwa 8.30 Uhr andauern und sind den Polizeibehörden gemeldet. Die Abfahrten werden freigehalten, auch soll die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit gewährleistet werden.
Auch im Bereich Dresden zeigte sich an der A4 und der A13 ein ähnliches Szenario - durch den Protest kam es zu weitreichenden Verkehrseinschränkungen.
Anders im Gebiet der Leipziger Polizeidirektion, wie diese am Nachmittag mitteilte: Da die angrenzenden Bundes- und Staatsstraßen freigehalten werden konnten, wurden größere Staus oder Verkehrsbehinderungen glücklicherweise vermieden. Der Protest verlief zudem störungsfrei und ohne Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten.
Bauern starten Protest aus Existenzangst: "Wir gehen pleite!"
"Wir bitten die Menschen, deren täglichen Ablauf wir stören, innigst um Verständnis. Bitte versucht euch umzuplanen, denn wir können nicht mehr umplanen, wir gehen pleite", so "Land schafft Verbindung - Sachsen".
Mit dem Protest wollen die Landwirte ein Zeichen gegen die angekündigte Kürzung im Landwirtschafts-Sektor der Ampel-Regierung setzen. Um zusätzliche Schulden im Bundeshaushalt zu vermeiden, sollen Steuerbegünstigungen im landwirtschaftlichen Bereich, wie etwa bei der KfZ-Steuer bei Traktoren und Agrar-Maschinen, abgeschafft werden.
"Wir haben klargestellt, dass wir keine Kompromisse eingehen und die Regierung vor einem Winter gewarnt, den sie sich nicht vorstellen kann. Aber sie handeln nicht. Deswegen haben sich die Landwirte entschlossen, zu handeln", so die Ankündigung der Bauern.
Originalmeldung von 7.30 Uhr; aktualisiert um 16.45 Uhr
Titelfoto: Medienportal Grimma