Protest mit circa 20 km/h: Hunderte Traktoren tuckern durch Ostthüringen
Jena - In Ostthüringen haben am Donnerstag Landwirtinnen und Landwirte mit Traktoren-Korsos gegen Sparpläne der Ampel-Regierung demonstriert.
Von den Protesten betroffen waren die Landkreise Greiz, Saalfeld-Rudolstadt, der Saale-Orla-Kreis und der Saale-Holzland-Kreis sowie die Stadt Jena.
In Langenwetzendorf im Kreis Greiz sei es mit einer angemeldeten Versammlung gegen 10 Uhr losgegangen, wie TAG24 im Gespräch mit der Polizei erfuhr. Bis zu 40 Fahrzeuge seien es hier in der Spitze gewesen, die sich gen Miesitz (Saale-Orla-Kreis) auf den Weg machten.
Auch im Jenaer Stadtgebiet sowie im Bereich Saale-Holzland-Kreis war es zu Protesten gekommen. Die Landespolizeiinspektion Jena wies auf zwei angemeldete Versammlungen hin.
Die Beamten hatten zudem darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit auf circa 20 km/h gedrosselt werde. Von circa 90 teilnehmenden Fahrzeugen ging man seitens der Polizei aus.
Polizei berichtet von klatschenden Passanten
Zu Protesten war es auch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sowie im Saale-Orla-Kreis gekommen. Laut Polizei nahmen mehr als 260 Zugmaschinen an Protestaktionen in beiden Landkreisen teil.
Aufgrund der geringen Geschwindigkeiten sei es teilweise zu kleineren Stauerscheinungen und geringfügigen Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses gekommen, hieß es.
Viele zunächst Unbeteiligte - Passanten und Fußgänger - jubelten und klatschten, wie aus einem Bericht der Polizei hervorgeht. Vier der sechs Versammlungen (alle Traktoren-Korsos) seien bei den jeweiligen Versammlungsbehörden angemeldet gewesen, hieß es.
Der Protest richtet sich gegen Sparpläne der Bundesregierung. Am Donnerstag hatte die Regierung jedoch offiziell mitgeteilt, dass auf die Abschaffung der Begünstigung bei der Kraftfahrzeugsteuer für Forst- und Landwirtschaft verzichtet werde. Zudem solle die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel schrittweise reduziert werden.
Erstmeldung am 4. Januar, 12. 33 Uhr, aktualisiert um 15.32 Uhr
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa