Nächster Warnstreik im Kölner Nahverkehr! Dann bleiben Busse und Bahnen still
Düsseldorf - Ein Warnstreik wird am Donnerstag aller Voraussicht nach große Teile des Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen zum Erliegen bringen.
Für diesen Tag rief Verdi am Dienstag Beschäftigte von rund 30 Verkehrsbetrieben zum ganztägigen Warnstreik auf.
Der Verhandlungsführer von Verdi NRW, Peter Büddicker, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, er gehe davon aus, dass zwischen 10.000 und 15.000 Beschäftigte im Arbeitsausstand sein werden. Bei den kommunalen Nahverkehrsbetrieben sind rund 30.000 Menschen beschäftigt.
Diese Gesamtzahl enthält auch Verwaltungspersonal und Menschen, die an dem Tag ohnehin nicht im Dienst sind.
Mit dem Arbeitskampf will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber im festgefahrenen Tarifkonflikt erhöhen.
Bernhard Langenbrinck vom Kommunalen Arbeitgeberverband NRW nannte den erneuten Warnstreik "nicht nachvollziehbar", er treffe nur die Bürgerinnen und Bürger.
Pendler müssen sorgfältig planen: Massive Auswirkungen erwartet
Üblicherweise befördern die kommunalen Nahverkehrsbetriebe in NRW jeden Tag im Schnitt schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen. Am Donnerstag dürften es wesentlich weniger sein.
Mit Blick auf den anstehenden Ausstand sagte der für die Düsseldorfer Rheinbahn zuständige Gewerkschafter Dirk Seibel: "Ich gehe davon aus, dass fast nichts fährt." Notfahrpläne, bei denen private Subunternehmer unterwegs sind, brächten nur wenig, schätzt der Arbeitnehmervertreter.
Schon Anfang Februar hatte es für einen Tag Warnstreiks bei Bussen und Bahnen gegeben, damals waren die Auswirkungen massiv. Diesmal dürfte es ähnlich sein, der Aufruf bezog sich auf Düsseldorf, Köln, Bonn, Düren, Dortmund, Bochum, Oberhausen, Münster, Bielefeld, Gütersloh, Hamm und noch zahlreiche weitere Städte - die Liste ist lang.
Als Reaktion auf die Warnstreikankündigung teilten zum Beispiel die Stadtwerke Münster mit, dass sie mit deutlichen Einschränkungen im Busverkehr rechneten.
Verdi fordert unter anderem mehr Entlastungstage
In dem Streit um den Manteltarifvertrag geht es nicht um Entgelte, sondern um mehr Entlastungstage und bessere Berechnung von Überstunden.
Außerdem fordert Verdi, dass die Arbeit auch dort enden soll, wo sie angefangen hat. Dann müsste ein Straßenbahnfahrer nach der Schicht nicht noch lange zurückfahren und hätte dann weniger Freizeit.
Erstmeldung vom 13. Februar, 9.25 Uhr; zuletzt aktualisiert: 14.49 Uhr.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa