Nach Großstreik: Öffentlicher Verkehr im Südwesten soll wieder nach Plan laufen
Stuttgart - Nach dem großen Warnstreik am Montag sollen am Dienstag im Südwesten Bahnen, Busse und Flugzeuge weitgehend wieder nach Plan verkehren.
Die Deutsche Bahn rechnet im Fern- und Regionalverkehr damit, dass die Züge am Dienstagmorgen größtenteils planmäßig verkehren. Auch die S-Bahn in Stuttgart sei darauf vorbereitet, ab Dienstbeginn planmäßig zu starten, sagte eine Sprecherin.
Bereits am Montag fuhren im Laufe des Tages vereinzelt wieder Züge im Regionalverkehr der Deutschen Bahn. Auf den Strecken zwischen Ulm und Biberach (Riß) sowie zwischen Freiburg und Offenburg fuhren Züge im Pendelverkehr, wie die Sprecherin mitteilte.
Die SWEG ging für Dienstag von einem weitgehend normalen Betrieb aus, wie ein Sprecher sagte. Eine Sprecherin des Bahnunternehmens Go-Ahead sagte, der Bahnbetrieb solle am Dienstag wieder planmäßig laufen.
Der Flughafen Stuttgart rechnete laut einer Sprecherin ebenfalls damit, dass der Betrieb am Dienstag wieder normal anlaufe. Reisende sollten sich trotzdem vorab über ihre Verbindung informieren. Vereinzelt könnte es noch Nachwirkungen geben.
Am Montag hatte der Flughafen zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen wegen eines Warnstreiks den regulären Flugbetrieb eingestellt. Es entfielen alle 170 geplanten Ankünfte und Abflüge. Betroffen waren rund 20.000 Menschen.
In mehreren Städten blieben zudem U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse im Depot.
Millionen Reisende und Pendler vom Streik betroffen
Mit den Warnstreiks wollten die Gewerkschaften EVG und ver.di den Druck in ihren Tarifverhandlungen erhöhen. Unterbrochen war deshalb der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf waren Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen.
In Baden-Württemberg beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 10.000 Menschen an den Ausständen. Die Kritik an den Warnstreiks – etwa von Arbeitgebern und aus der Politik – wiesen die Gewerkschaften zurück.
Mit den Rufen nach einer Einschränkung des Streikrechts sei eine Grenze überschritten, sagte DGB-Landeschef Kai Burmeister. Warnstreiks seien das Recht der Beschäftigten und als Druckmittel unverzichtbar.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa