Lehrerprotest in Chemnitz: Lautstarke Aktion am Nischel geplant
Chemnitz - Protest am Mittwoch in Chemnitz: Lehrkräfte schlagen Alarm gegen Maßnahmenpaket des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK).

Lehrkräfte aus der Region versammeln sich um 16 Uhr am Karl-Marx-Monument, um lautstark gegen das Maßnahmenpaket des Kultusministeriums zu protestieren.
Es soll ein unüberhörbarer Weckruf nach Dresden geschickt werden.
"Dieses Paket verschärft die Krise und den Personalmangel an Sachsens Schulen - und das auf dem Rücken der Lehrkräfte", warnt Michael Jung, Landesvorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes, der gemeinsam mit weiteren Organisationen auch Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie alle anderen Beschäftigten an den Schulen zum Protest aufruft.
Dreitägige Protestwelle in Sachsen

Hintergrund der Proteste ist das Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung, das Staatsminister Conrad Clemens am 11. März vorgestellt hat.
Der SLV warnte nach der Verkündung vor den Folgen: Die Vorschläge bedeuten eine drastische Mehrbelastung für die Lehrkräfte und gefährden die Qualität der Bildung in Sachsen.
Unter anderem sollen Lehrkräfte erst ab dem 63. Lebensjahr eine Stunde weniger unterrichten.
Auch der Zeitpunkt der Bekanntmachung der Maßnahmen so kurz vor den Abschlussprüfungen stößt auf Kritik.
"Das SMK handelt ohne Kompass und übersieht dabei, dass die Kolleginnen und Kollegen längst am Limit arbeiten. Statt Fürsorge erleben wir kalte Verwaltung und Berechnung - und das zur denkbar ungünstigsten Zeit", betont Michael Jung.
Die Aktion am Mittwoch in Chemnitz ist Teil einer dreitägigen Protestwelle. Dienstagnachmittag protestieren Lehrkräfte und Unterstützende vor dem Landesamt für Schule und Bildung in Leipzig. Donnerstag um 16 Uhr folgt dann eine weitere Kundgebung vor dem Kultusministerium in Dresden.
Das SMK will bis Ende Mai über das Maßnahmenpaket entscheiden. Klare Forderung des SLV: In dieser Form darf es nicht umgesetzt werden, weil sich der Lehrkräftemangel weiter verschärfen wird.
Titelfoto: Kristin Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa