Klinikpersonal will Mittwoch protestieren: "Langsam reißt der Geduldsfaden!"
Uchtspringe - Die Angestellten des Maßregelvollzugs, des Fachklinikums und der Heime der Salus Altmark Holding in Uchtspringe (Landkreis Stendal) ringen seit Monaten um einen Manteltarifvertrag. Nach erfolglosen Verhandlungen ruft die Gewerkschaft ver.di jetzt zum Protest auf.
"So langsam reißt mir und den Beschäftigten der Geduldsfaden! Die Verlässlichkeit der Arbeitgeberseite im Rahmen ihrer Verhandlungsführung ist erheblich infrage zu stellen", sagt ver.di-Verhandlungsführer Thomas Mühlenberg und ist verärgert.
Immer wieder, so der Eindruck der Beteiligten, würde die Salus Altmark Holding die Verhandlungen um den Tarifvertrag unnötig in die Länge ziehen.
Mühlenberg weiter: "Statt hier endlich zu einer Einigung zu gelangen, erreichte uns am 12. Februar zum Nachmittag wiederum ein umfangreich überarbeitetes Papier, das Sachverhalte abweichend vom Einigungsstand der letzten Monate enthält."
Die Salus-Mitarbeiter hinterfragen das Vorgehen ihres Arbeitgebers: Werden sie nicht ernst genommen, oder ist die Geschäftsführung gar überfordert?
Aus diesem Grund soll am morgigen Mittwoch ab 11.30 Uhr in Uchtspringe vor dem Gesellschaftshaus mit einer "aktiven Mittagspause" protestiert werden. Dort wird zeitgleich die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit stattfinden.
Spätere Streikvorhaben seien nicht ausgeschlossen.
An 15 Salus-Standorten in Sachsen-Anhalt sind rund 3700 Menschen beschäftigt. Die größten Standorte befinden sich in Bernburg (Maßregelvollzug) sowie in Uchtspringe in der Altmark (Maßregelvollzug, Fachkliniken, Heime). Ein Streik könnte größere Auswirkungen auf den Betrieb haben.
Titelfoto: Jens Wolf/dpa