Kita-Warnstreik in Berlin: Darauf müssen sich Eltern einstellen
Berlin - Eine Arbeitswoche ohne Betreuung: Die Gewerkschaft Verdi ruft zu einem fünftägigen Warnstreik ab Montag in den Kita-Eigenbetrieben auf.
Der Berliner Senat verweigere weiterhin die Aufnahme von Verhandlungen über einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung für die Kita-Eigenbetriebe, teilte Verdi mit.
Dies sei ein "Schlag ins Gesicht der streikenden pädagogischen Fachkräfte, die sich für den Erhalt ihres Berufs einsetzen".
Im Rahmen des Warnstreiks seien an jedem Tag andere Aktionsschwerpunkte vorgesehen. Beginnen soll es am Montag mit einer Kundgebung vor der CDU-Zentrale und vor dem Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Lage ist verfahren: Finanzsenator Stefan Evers (44, CDU) hat Verdi zuletzt scharf kritisiert und von "Sinnlosstreiks auf dem Rücken der Kinder und Eltern" gesprochen.
In den 280 städtischen Kitas werden etwa 35.000 Kinder betreut
Nach seinen Angaben kann das Land Berlin nicht über einen entsprechenden Tarifvertrag verhandeln, mit dem Verdi unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen festschreiben will.
Evers argumentiert, Berlin sei Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) und könne deshalb in solchen tarifrechtlichen Fragen nicht allein entscheiden. Verdi kritisiert diese Haltung als nicht glaubwürdig.
Nach Angaben des Senats gibt es berlinweit rund 2.900 Kitas, die oft von freien Trägern betrieben werden. Dort werden rund 165.000 Kinder betreut.
Der Warnstreik betrifft die etwa 280 städtischen Kitas. Dort betreuen rund 7.000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa