Keine Einigung, jetzt geht es in den Arbeitskampf! IG Metall kündigt Warnstreiks an

München - In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Arbeitskampf. Mit dem Ende der Friedenspflicht möchte die Gewerkschaft IG Metall direkt starten – ab 29. Oktober.

IG-Metall-Verhandlungsführer Horst Ott kündigte nach der erneuten gescheiterten Verhandlungsrunde Warnstreiks in Bayern an.
IG-Metall-Verhandlungsführer Horst Ott kündigte nach der erneuten gescheiterten Verhandlungsrunde Warnstreiks in Bayern an.  © Daniel Karmann/dpa

Nachdem in den ersten beiden Runden noch keine Einigung gefunden werden konnte, bliebe – zumindest theoretisch – noch die Chance auf ein drittes Treffen.

Dafür gibt es allerdings noch keinen Termin – und der wird vermutlich auch nicht vor dem 28. Oktober um Mitternacht gefunden werden.

Dann nämlich endet die Friedenspflicht und die Arbeitnehmer dürfen zu Warnwesten und Trillerpfeifen greifen. Und selbst wenn man sich noch einmal zuvor am runden Tisch treffen würde: Nach einem Kompromiss sieht derzeit gar nichts aus.

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Die Arbeitnehmer wollen sieben Prozent mehr Lohn. Und zwar bei einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten bis zur kompletten Erhöhung.

Der Arbeitgeberverband vbm hingegen möchte mit mehr als der doppelten Laufzeit – insgesamt 27 Monate – in zwei Schritten die Gehälter anheben: bis Mitte 2025 um 1,7 Prozent und ein Jahr später noch einmal um 1,9 Prozent.

IG Metall wollte 400 Stellen retten – vergebens

Am 28. Oktober um Mitternacht endet die Friedenspflicht. Dann können die Warnstreiks in Bayern starten.
Am 28. Oktober um Mitternacht endet die Friedenspflicht. Dann können die Warnstreiks in Bayern starten.  © Felix Kästle/dpa

Wie IG-Metall-Verhandlungsführer Horst Ott sehr treffend zusammenfasst, seien die Arbeitgeber damit "noch sehr weit von unseren Forderungen entfernt". Entsprechend solle mit Warnstreiks der Druck erhöht werden.

Der Arbeitgeberverband hält diesen Schritt – wie gewohnt – für "völlig unangebracht". "Das bringt angesichts der Struktur- und Konjunkturkrise keine Lösung", so Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Zuletzt scheiterte am Dienstag die IG Metall in Unterfranken beim Versuch, 400 Stellen beim Autozulieferer Preh zu retten.

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Grund für den Abbau sei nach Auskunft des Unternehmens der chinesischen Joyson-Gruppe die schwache Nachfrage nach Komponenten für Elektroautos und die hohen Energiekosten in Deutschland.

Die Gewerkschaft sprach von "Enttäuschung und großem Unverständnis" angesichts dieses Schrittes.

Titelfoto: Felix Kästle/dpa

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