"Inakzeptabel und unverantwortlich": Kritik an Einstellung des Betriebs durch City-Bahn Chemnitz
Chemnitz - Scharfe Kritik vom Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland! Grund ist die Einstellung des Betriebs durch die City-Bahn Chemnitz GmbH (CBC) aufgrund eines drohenden Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Pfingstwochenende.
Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband betont die erheblichen Auswirkungen auf die Fahrgäste und dass die Maßnahme unverhältnismäßig sei.
Die GDL hat ihren unbefristeten Streik der City-Bahn am Freitag beendet und kündigte über Pfingsten an, keine Streiks durchzuführen. Die CBC wiederum lässt weiterhin Not-Busse fahren. Damit eskaliert die Situation zwischen der GDL und der CBC weiter!
"Wir respektieren das Recht auf Streik und die Arbeitskampfmaßnahmen, doch die vollständige Einstellung des Betriebs über fünf Tage bei einem spärlichen Ersatzverkehr ist inakzeptabel und unverantwortlich", erklärt Markus Haubold, Landesvorsitzender und Sprecher für Südwestsachsen des Fahrgastverbands PRO BAHN Mitteldeutschland.
Weiter heißt es, dass die Fahrgäste diejenigen seien, die unter diesen Maßnahmen leiden, besonders wenn es keinen Busnotverkehr oder Alternativen im ÖPNV gibt. Einzelne Orte seien nun komplett vom ÖPNV abgeschnitten.
GDL und City-Bahn sollten aufeinander zugehen
Die City-Bahn Chemnitz wird vom Fahrgastverband dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass die Fahrgastrechte in vollem Umfang gewahrt werden. Es sollten schnell und unbürokratisch Lösungen für die betroffenen Fahrgäste gefunden werden. Der Servicegedanke muss laut Haubold auch im Tarifkonflikt im Vordergrund stehen.
Fahrgäste haben in dieser Situation Anspruch auf alternative Beförderung und Übernachtung. "Dazu gehört zum Beispiel die Bereitstellung eines Taxis zum Zielbahnhof sowie die Übernahme der Hotelkosten, falls erforderlich", heißt es weiter von PRO BAHN.
Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland appelliert sowohl an die GDL als auch an die City-Bahn, aufeinander zuzugehen und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Interessen der Fahrgäste sollten hier berücksichtigt werden.
"Wir rufen die Tarifparteien dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und den nun schon monatelang schwelenden Tarifkonflikt schnellstmöglich zu beenden. Beide Seiten sind gefordert, sich in ihrem Ton der Äußerungen und den Arbeitskampfmaßnahmen zu mäßigen, um eine Lösung zu ermöglichen", betont Haubold abschließend.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Haertelpress