Hunderte Menschen in Köln versammelt: 24-Stunden-Streik sorgt für Programmausfälle beim WDR
Köln - Die Streikwelle ist nun auch im öffentlichen Rundfunk angekommen: Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim WDR in Nordrhein-Westfalen legen am Dienstag ihre Arbeit temporär nieder. Das hat sogar Auswirkungen auf das Programm.
Für ganze 24 Stunden soll der Streik beim WDR gehen. Dazu hat die Gewerkschaft ver.di ihre Mitglieder aufgerufen. Start des Warnstreiks war am frühen Dienstagmorgen um 2 Uhr.
Neben Köln werden dabei auch weitere Landesstudios - etwa in Bielefeld, Dortmund oder Essen - bestreikt.
Und das offenbar mit Erfolg, wie Sergio Perder gegenüber TAG24 berichtet: "Es kam sogar schon zu Ausfällen im Programm", betont der ver.di-Sprecher.
Laut Perder hätten sich am Dienstagmorgen allein in Köln über 200 WDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter um 9 Uhr zum "Streikfrühstück" in der Kölner Innenstadt getroffen. Hinzu sollen "zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home Office" kommen. Seit 10 Uhr läuft in Köln außerdem die offizielle Kundgebung.
Insgesamt sei die Stimmung bei den Streikenden trotz des miesen Wetters gut, berichtet Perder. Es würden Sprüche fallen wie etwa "Leider regnet es kein Geld vom Himmel" oder "Ich streike sogar im Regen".
Neue Tarifverhandlung startet am Dienstag um 14 Uhr in Köln
Noch bis zum frühen Mittwochmorgen um 2 Uhr soll der 24-Stunden-Streik gehen. Damit will die Gewerkschaft Druck auf den öffentlich-rechtlichen Sender ausüben.
Unter anderem fordert ver.di eine saftige Gehaltserhöhung um 10,5 Prozent für Festangestellte sowie Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und auch Auszubildende sollen sich über ein monatliches Plus von mindestens 250 Euro freuen dürfen.
Zuvor hatte der WDR laut ver.di mitgeteilt, den Honorarrahmen für Freelancer "deutlich zu senken". Die Gewerkschaft spricht dabei von "dramatischen Verschlechterungen an vielen Stellen."
Der jetzige Streik ist bereits der zweite beim WDR. In einer Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und dem WDR am heutigen Dienstag ab 14 Uhr sollen die Forderungen erneut diskutiert werden.
Titelfoto: Bildmontage: Oliver Berg/dpa