Gewerkschaft macht ernst: Morgen großer Streik am Klinikum in Chemnitz!

Chemnitz - Seit Tagen brodelte es, jetzt ging alles ganz schnell: Bereits am morgigen Mittwoch ruft die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeiter des Chemnitzer Klinikums zum Streik auf. Dadurch wird es zu erheblichen Einschränkungen kommen!

Am Klinikum in Chemnitz wird am morgigen Mittwoch gestreikt.
Am Klinikum in Chemnitz wird am morgigen Mittwoch gestreikt.  © Kristin Schmidt

Großes Streit-Thema ist der Haustarifvertrag für die 3800 nichtärztlichen Mitarbeiter. Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff (27) nannte die bisherigen Angebote des Klinikums gegenüber TAG24 "völlig unzureichend".

Nun platzte der Gewerkschaft der Kragen, kurzerhand wurden für den morgigen Mittwoch Streiks an den Standorten Flemmingstraße 2 (Neubau) und Bürgerstraße 2 (Küchwald) angekündigt.

Der Arbeitskampf beginnt mit der Früh­schicht um 6 Uhr und endet um 22 Uhr. Für diese Zeit wurde ein Notdienst organisiert. Dieser stellt sicher, "dass trotz Streik weiterhin ausreichend Personal zur Notfallversorgung und für eine Mindestversorgung der Patienten vorgehalten wird", heißt es. Konkret wird der Krankenhausbetrieb wie an einem Sonn- oder Feiertag ablaufen.

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Dennoch sei mit "erheb­lichen Einschränkungen" im Krankenhaus zu rechnen, so ver.di. Das Klinikum versichert aber: "Die Versorgung von Notfällen ist nicht betroffen und wird uneingeschränkt gewährleistet." Dennoch müssen geplante Operationen kurzfristig abgesagt werden.

Andre Urmann (46), Verhandlungsführer bei ver.di, sagt: "Natürlich ist der Streik an einem Krankenhaus moralisch schwierig. Aber es geht hier auch um das Patientenwohl." Durch bessere Tarifverträge könne die Personalsituation im Krankenhaus verbessert werden - das sei auch im Sinne der Patienten.

Das fordern die Gewerkschaftsmitglieder

Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff (27) kämpft für eine bessere Bezahlung für das Klinikpersonal.
Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff (27) kämpft für eine bessere Bezahlung für das Klinikpersonal.  © Sven Gleisberg

Die Gewerkschaftsmitglieder wollen deutlich mehr Lohn, 1500 Euro als Inflations-Einmalzahlung und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 40 auf 38,5 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Zusätzlich wird ein 13. Monatsgehalt gefordert.

Doch bisher konnte sich die Klinikgeschäftsführung und die Gewerkschaft nicht einigen. Daher nun der Streik.

Derzeit kommt es in Deutschland immer wieder zu Arbeitsniederlegungen - zuletzt unter anderem im ÖPNV. Bei dem Mega-Streik Ende März wurde der komplette Fernverkehr lahmgelegt, viele Busse und Straßenbahnen fuhren ebenfalls nicht. Auch in Chemnitz hatte das erhebliche Auswirkungen.

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Grund für Streiks ist vor allem die Inflation. Durch die Kostenexplosionen bei Lebensmitteln und Co. sinkt das sogenannte Realeinkommen. Dadurch haben vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen zu kämpfen - sie können sich schlicht und einfach weniger leisten.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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