Geduldsprobe für Fahrgäste: Neuer Streik bei drei Verkehrsbetrieben in NRW ab Montag!
Düsseldorf - Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Düsseldorf und Umgebung, in Krefeld und Bochum müssen am Montag mit erheblichen Einschränkungen bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen rechnen.
Beschäftigte der Rheinbahn an den Betriebshöfen in Düsseldorf-Benrath, Ratingen-Tiefenbroich und Mettmann sowie der Bogestra in Bochum (Betriebshof Weitmar) und der SWK mobil in Krefeld legen ganztägig die Arbeit nieder, wie Verdi NRW am frühen Sonntagmorgen mitteilte.
Auf verschiedenen Linien der bestreikten Unternehmen sei deshalb mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen.
Die Gewerkschaft kündigte außerdem den Beginn einer vierten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern am Montag in Dortmund an. Dabei geht es um die Arbeitsbedingungen der etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben.
Verdi NRW fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen.
Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen zum Manteltarifvertrag nach der dritten Verhandlungsrunde Mitte März für gescheitert erklärt und zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen.
In dieser sprachen sich 97 Prozent der abstimmenden Gewerkschaftsmitglieder unter den Beschäftigten für einen solchen Arbeitskampf aus, wie Verdi NRW Mitte der Woche bekannt gab.
Verhandelt wird "am Verhandlungstisch und nicht auf dem Postweg"
Die Arbeitgeberseite hatte am Donnerstag schriftlich ein verbessertes Angebot vorgelegt. Es sieht unter anderem bis zu vier zusätzliche freie Tage für bestimmte Beschäftigtengruppen vor, wie der kommunale Arbeitgeberverband KAV NW mitteilte. Daneben sollen Beschäftigte, die kurzfristig für ausfallende Kollegen einspringen, einen Zuschlag von zehn Prozent erhalten.
Auch bei Zeitzuschlägen soll es Verbesserungen geben. Der kommunale Arbeitgeberverband verwies auf eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, eine wirtschaftlich äußerst angespannte Lage der Nahverkehrsunternehmen und eine enge Personalsituation.
"Dieses Angebot deuten wir als Signal der Gesprächsbereitschaft, verhandelt wird aber weiterhin am Verhandlungstisch und nicht auf dem Postweg", sagte Verdi-Verhandlungsführer Heinz Rech laut Mitteilung vom Sonntag.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa