Warnstreik bei der Deutschen Bahn: Das kommt auf Reisende in Bayern zu
München - Der neuerliche Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wird den regionalen Zugverkehr der Deutschen Bahn in Bayern stark beeinträchtigen.
Die DB Regio geht davon aus, dass die 24-stündige Arbeitsniederlegung der Lokführer ab Donnerstagabend um 22 Uhr sich massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken wird. Das teilte ein Sprecher der DB in München mit.
Im Fernverkehr gibt es einen Notfahrplan. Doch werden auch viele Regionalzüge ausfallen: "Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren", erklärte der Sprecher.
"In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark." Nicht unmittelbar klar war zunächst, ob und in welchem Umfang die S-Bahnen in München und Nürnberg fahren werden. Die DB hat eine Telefonhotline eingerichtet, erreichbar unter der Nummer 08000 99 66 33.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellen während des Warnstreiks ihre Verbindungen von und nach Bayern ein, wollen jedoch wie gewohnt ihre innerösterreichischen Züge aus Tirol Richtung Salzburg und umgekehrt über Rosenheim fahren lassen. Diese Verbindung liegt zwar auf bayerischem Territorium, wird aber seit jeher auch von der ÖBB genutzt.
Nicht gestreikt wird bei den privaten Eisenbahngesellschaften, die auf mehreren wichtigen Strecken fahren. Die Unternehmen wollen ihren Zugverkehr so weit möglich in vollem Umfang aufrechterhalten, könnten aber indirekt getroffen werden, falls auch Stellwerker oder Fahrdienstleiter der DB Netz nicht arbeiten.
Bahnstreik wird bayerischen Regionalverkehr stark treffen
"Es kann dennoch zu Zugausfällen und Verspätungen kommen", teilte ein Sprecher von Go Ahead mit; die Züge des Unternehmens fahren unter anderem auf der stark frequentierten Strecke Augsburg-München. Go Ahead rechnet mit volleren Zügen als üblich und empfiehlt den Fahrgästen, sich kurz vor der Fahrt online zu informieren.
Die Bayerische Regionalbahn, deren Züge unter anderem von München Richtung Rosenheim und Salzburg fahren, rechnet mit begrenzten Auswirkungen, wie eine Sprecherin mitteilte. "Zwar sind diesmal auch die GDL-Mitglieder der Transdev-Betriebe, zu denen die BRB gehört, zum Streik aufgerufen, jedoch gehören nur vereinzelte Mitarbeitende der BRB dieser Gewerkschaft an."
Auch Agilis in Regensburg will den Betrieb so weit wie möglich aufrechterhalten: "Die Agilis-Züge werden auch am Donnerstagabend und am Freitag wie gewohnt fahren", teilte das Unternehmen auf X - vormals Twitter - mit.
Agilis fährt unter anderem von Regensburg entlang der Donau, sowohl in Richtung Schwaben als auch nach Niederbayern.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa