Leipzig - Die Ministerpräsidentenkonferenz in Leipzig zur Rundfunkreform wurde am heutigen Donnerstag vom Protest Dutzender Musikerinnen und Musiker gestört.
Hintergrund der Mahnwache unter dem Motto "Rettet 3sat!" sind die geplanten Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, welche bei der Konferenz besprochen werden sollen.
Neben der angestrebten - und von außen scharf kritisierten - Zusammenlegung von 3sat und ARTE steht auch eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags im Raum. Die Reform würde im schlimmsten Fall die Streichung von bis zu fünf TV-Sendern und 16 Radiokanälen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beinhalten.
An dem Protest waren Mitglieder des Gewandhausorchesters, des MDR-Sinfonieorchesters und des Thomanerchors beteiligt. Unter anderem wurde der Bach-Choral "Aus tiefer Not schrei ich zu dir" angestimmt.
In der Reform sehen nicht nur die betroffenen Mitarbeitenden, sondern beispielsweise auch die Kampagnen-Organisation Campact ein Problem: Sie fürchtet eine Gefährdung der Demokratie durch die Abschaffung unabhängiger Bildungs- und Informationsangebote. Gegen diesen Einschnitt in die Medienlandschaft will Campact am Freitag protestieren.
Bei der Jahreskonferenz sollen auch Themen wie Migration sowie aktuelle Herausforderungen der Kommunen im Fokus stehen. Die Polizei sicherte das Treffen in der Kongresshalle am Zoo ab.