Erneuter Warnstreik bei der DHL Hub Leipzig! Tausende Sendungen bleiben liegen

Leipzig - Die Fachgewerkschaft DPVKOM hat die Beschäftigten bei der DHL Hub Leipzig GmbH zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen.

Mitarbeitende der DHL Hub Leipzig sind zum Streik aufgerufen.
Mitarbeitende der DHL Hub Leipzig sind zum Streik aufgerufen.  © Tobias Junghannß/dpa-Zentralbild/dpa

Mit Beginn der Nachtschicht am Donnerstagabend begann der Ausstand, an dem sich mindestens 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten.

Die Beschäftigten seien aufgerufen, bis zum Samstagvormittag die Arbeit niederzulegen. "Wir haben einen klaren Auftrag. Unsere Mitglieder wollen uns am Verhandlungstisch sehen", hatte die Dahlhaus schon in der Ankündigung zum Arbeitskampf gesagt.

"Unsere Hauptforderung ist der Ost-West-Ausgleich, das heißt die unteren Entgeltgruppen um 500 Euro anzugleichen", so Dahlhaus. Zudem müsse es für alle Entgeltgruppen eine monatliche lineare Erhöhung um zwölf Prozent geben.

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Die mit der Gewerkschaft Verdi erzielte Tarifeinigung sehe außer prozentualen Entgelterhöhungen keine Angleichung der Entgelte an das Niveau in anderen Unternehmen von DHL Express vor.

"Mitarbeitende am Drehkreuz Leipzig/Halle erhalten damit bis zu 500 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen – für die gleiche Arbeit wohlgemerkt. Gleiche Arbeit muss jedoch gleich bezahlt werden. Alles andere ist eine bodenlose Ungerechtigkeit", hieß es.

Keine "nennenswerten Einschränkungen" erwartet

Ein DHL-Sprecher ging von einer "überschaubaren Beteiligung" an dem Warnstreik aus. "Wir erwarten dadurch keine wirklich nennenswerten Einschränkungen in unseren Abläufen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Entgegen dieser Einschätzung berichtete Dahlhaus am Freitagmittag allerdings, dass bereits jetzt Tausende Sendungen liegen geblieben seien.

DPVKOM will erreichen, dass der Arbeitgeber Tarifverhandlungen auch mit dieser Gewerkschaft aufnimmt. Verdi hatte im Mai für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung und eine Inflationsausgleichsprämie ausgehandelt. Damals einigte man sich auf eine Lohnsteigerung in zwei Schritten um insgesamt 14,5 Prozent.

Zudem sollen die Mitarbeiter zwei Mal eine steuerfreie Sonderzahlung von je 1500 Euro als Inflationsausgleich bekommen.

Originalmeldung um 6.57 Uhr; aktualisiert um 12.50 Uhr

Titelfoto: Tobias Junghannß/dpa-Zentralbild/dpa

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