Commerzbank streikt! Mitarbeiter fordern 12,5 Prozent mehr Lohn
Leipzig/Magdeburg - Es geht um mindestens 500 Euro mehr im Monat: Die erste Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebern privater Banken und der Gewerkschaft ver.di ist gescheitert. Deshalb ruft ver.di die Beschäftigten der Commerzbank und ComTS aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt am heutigen Freitag zu einem Warnstreik auf.
Vom Streik betroffen sind Commerzbank-Filialen aus Thüringen und Leipzig sowie die des Tochterunternehmens ComTS aus Erfurt, Magdeburg und Halle.
Die Bänker fordern 12,5 Prozent mehr Lohn: mindestens 500 Euro mehr Monatsgehalt für Angestellte, und 250 Euro für Nachwuchskräfte.
"Der Kaufkraftverlust hat auch die Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht verschont", erklärt Tillmann Kubitz, Gewerkschaftssekretär der genannten Bundesländer, die Forderungen.
Der Reallohnverlust der Angestellten müsse abgefangen werden. Außerdem geht es um faire Arbeitszeiten, gleitende Übergange in den Ruhestand und mehr Sicherheit, was Lohn und Kündigungen angeht.
Bei der ersten Tarifverhandlung am 6. Juni fanden die Arbeitgeber diese Forderungen deutlich zu hoch - machten aber auch kein konkretes Gegenangebot.
ver.di möchte lange Hängepartien in den Verhandlungen vermieden
Die Atmosphäre in der Verhandlung sei zwar überraschend positiv gewesen, doch Verhandlungsführer und Bundesfachgruppenleiter Jan Duscheck war trotzdem enttäuscht: Er will eine lange Hängepartie in den Verhandlungen eigentlich vermeiden.
Für Kunden der Commerzbank bedeutet der Streik konkret, dass sie sich auf eine schlechtere Erreichbarkeit und längere Bearbeitungszeiten einstellen müssen.
Die nächste Verhandlung ist für den 17. Juni in Berlin geplant.
Titelfoto: Helmut Fricke/dpa