Von Susanne Kupke-Flohr
Stuttgart/Karlsruhe - Wegen Warnstreiks der Gewerkschaft sind am frühen Morgen mehrere Flüge an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe ausgefallen. In Stuttgart wurden bis 7 Uhr drei Flüge annulliert, darunter zwei Inlandsflüge nach Hamburg und Frankfurt.
Nach Angaben einer Flughafensprecherin finden von 177 geplanten Flügen am Montag 80 statt, 98 werden gestrichen, verschoben oder an andere Flughäfen verlegt. Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden fallen 16 von 17 Flügen aus.
Von Verdi hieß es: "Der Betrieb läuft mit Verzögerungen." Passagiere würden mit Bussen etwa zum Ausweichflughafen Friedrichshafen gefahren. Die Terminals waren demnach am Morgen noch ziemlich leer.
"Die Lage ist relativ entspannt", so der Verdi-Sprecher. Auch die Flughafensprecherin meinte: "Es sieht soweit gut aus." Am frühen Morgen habe es nur Wartezeiten von etwa fünf Minuten gegeben.
Die meisten Fluggäste hatten sich auch am Baden-Airport (Karlsruhe/Baden-Baden) auf den Ausstand eingestellt; sie hatten umgebucht und waren gar nicht erst gekommen.
Nur sieben Menschen, die die Streik-Info zu spät bekommen hatten, standen nach Angaben eines Flughafensprechers am Baden-Airport am frühen Morgen vergeblich am Schalter.
Warnstreiks am Montag: Das fordert die Gewerkschaft Verdi
Nach einer Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen am Montag bundesweit allein im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes voraussichtlich mehr als 3400 Flüge aus, rund 510.000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten.
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.
In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit.