Bahnstreik im Ticker: Urteil gefallen - GDL darf weiter streiken!
Berlin - Seit dem frühen Dienstagmorgen um 2 Uhr wird bei der Deutschen Bahn gestreikt – mal wieder. Was auf die Fahrgäste in den nächsten 24 Stunden zukommt und welche neuen Entwicklungen es im Streit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und der Bahn gibt, erfahrt Ihr im TAG24-Liveticker.
Bereits zum sechsten Mal im laufenden Tarifstreit hat GDL-Chef Claus Weselsky (65) die Lokführer dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Staatskonzern wollte dies noch verhindern, doch scheiterte mit einer Klage vor Gericht.
Da die Bahn vor dem Landesarbeitsgericht Hessen in Berufung ging und ein Urteil zur Mittagszeit erwartet wird, könnte der Streik bereits vorzeitig enden.
Bis dahin müssen sich Reisende allerdings erneut auf Einschränkungen im Personennahverkehr einstellen. Unterdessen soll ein Notfahrplan einen Totalausfall abfedern.
"Während des Streiks versucht die DB bundesweit ein Grundangebot an Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr zu realisieren", heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn.
Wer sein Ticket für den heutigen Dienstag bis einschließlich zum 10. März erworben hat, muss immerhin nicht draufzahlen.
"Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 10.03.2024 ein Ticket für eine Reise am 12.03.2024 gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben", heißt es auf der Website der DB.
12. März, 14.03 Uhr: GDL darf weiter streiken - Bahn scheitert erneut vor Gericht
Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL kann weitergehen.
Die Deutsche Bahn scheiterte am Dienstag in Berufung am Hessischen Landesarbeitsgericht. Zuvor hatte das Arbeitsgericht Frankfurt einen Antrag auf einstweilige Verfügung des Unternehmens gegen den Streik abgelehnt.
12. März, 10.14 Uhr: Um die Uhrzeit soll das Urteil fallen
Das Hessische Landesarbeitsgericht will am Dienstagmittag über den bereits laufenden Lokführer-Streik beraten.
Dem Gericht zufolge soll ab 12 Uhr über die Berufung der Deutschen Bahn gegen ein Urteil des Arbeitsgerichtes Frankfurt verhandelt werden. Die Bahn hatte am Montag vergeblich versucht, den Streik im letzten Augenblick vor dem Arbeitsgericht stoppen zu lassen.
12. März, 9.58 Uhr: Berufungsverhandlung erfolgreich?
Die Bahn will am Dienstag in Berufung gehen. Am Mittag sollen die Verhandlungen vor dem Landesarbeitsgericht Hessen beginnen.
"Es ist unsere Pflicht, im Sinne der Kundinnen und Kunden wirklich alles zu tun, um diesen oder auch mögliche spätere Streiks zu stoppen und hier eine Gerichtsentscheidung auch in der Berufungsinstanz herbeizuführen", sagte Sprecher Stauß.
Sollte das Gericht im Sinne der Bahn entscheiden, wäre der Arbeitskampf zwar formal gestoppt. Die Auswirkungen für die Fahrgäste blieben am Dienstag aber bestehen. Wann eine Entscheidung fällt, war am Vormittag nicht absehbar.
Eine Annäherung hatte es auch vor dem Arbeitsgericht nicht gegeben. Die GDL fordert eine Verringerung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bis 2028 ohne finanzielle Einbußen. Die Bahn war bisher bereit, sich auf eine Absenkung auf 36 Stunden bei gleichem Lohn einzulassen. Einen entsprechenden Vorschlag hatten externe Vermittler in moderierten Verhandlungen als Kompromiss unterbreitet. Die Gewerkschaft lehnt das ab.
12. März, 6.34 Uhr: Grundangebot bei der Bahn läuft nach Streikbeginn stabil
Mit dem Streikbeginn der Lokführergewerkschaft GDL ist der Notfahrplan der Deutschen Bahn im Fern-, Regional und S-Bahnverkehr wie geplant angelaufen.
"Es ist uns gelungen, im Fernverkehr trotz der kurzfristigen Streikankündigung der GDL wieder ein Grundangebot von rund 20 Prozent des üblichen Fahrplans anzubieten", sagte eine Bahnsprecherin am Dienstagmorgen. Im Regionalverkehr ist das Angebot je nach Region unterschiedlich. Fahrgäste müssen den ganzen Tag über erneut mit großen Einschränkungen im Personenverkehr rechnen. Sie sind gebeten, sich über die Auskunftskanäle der Bahn über ihre Fahrt zu informieren.
12. März, 6.21 Uhr: Weiterer Lokführerstreik trifft Fahrgäste der Deutschen Bahn
Begleitet von wachsender Kritik haben die Lokführer der Deutschen Bahn ein weiteres Mal die Arbeit niedergelegt.
Der Streik im Personenverkehr begann in der Nacht zum Dienstag um 2.00 Uhr und soll 24 Stunden dauern, wie eine Bahnsprecherin am Morgen bestätigte. Fahrgäste müssen mit großen Einschränkungen rechnen. Die Bahn hat einen Notfahrplan organisiert, der im Fernverkehr etwa ein Fünftel des Zugverkehrs sichert. Auch der Regionalverkehr und die S-Bahnen der Deutschen Bahn sind betroffen. Dort kann sich das Angebot je nach Region stark unterscheiden. Auch nach dem Ende des Streiks am Mittwoch müssen Fahrgäste weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Im Güterverkehr begann der Streik schon am Montagabend.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa