GDL-Streik: Verhandlungen wieder aufgenommen - Einigung in Sicht?
Berlin - Hoffnungsschimmer für Fahrgäste: Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn nehmen beide Seiten wieder die Verhandlungen auf.
Durchatmen bei Fahrgästen der Deutschen Bahn: Nach zwei weiteren Streiks der Lokführergewerkschaft GDL innerhalb von zwei Wochen verhandeln beide Seiten in dem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt wieder miteinander.
"Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können", teilte die Bahn am Samstag in Berlin mit. Die GDL sehe bis dahin von weiteren Streiks ab. "Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht", hieß es bei der Bahn.
Die Verhandlungen finden laut Mitteilung hinter verschlossenen Türen statt. Über den weiteren Verhandlungsstand sei Stillschweigen vereinbart worden.
"Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv", so die Bahn.
Bahn-Streik: Was führt Weselsky im Schilde?
Knackpunkt der Verhandlungen war zuletzt der Streit um eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt. Die Bahn hatte sich bisher bereit gezeigt, die Arbeitszeit auf 36 Stunden ohne finanzielle Einbußen in zwei Schritten bis 2028 abzusenken. GDL-Chef Claus Weselsky (65) ließ sich darauf aber nicht ein.
Die Gewerkschaft hat bereits mit mehr als zwei Dutzend anderen Eisenbahnunternehmen Tarifverträge abgeschlossen, in denen die 35-Stundenwoche festgeschrieben ist. Diese stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass auch die Bahn sich auf einen solchen Abschluss einlässt. Ansonsten würden die bestehenden Verträge entsprechend angepasst. Weselsky will das verhindern.
Bereits sechs Mal hat die GDL im Tarifstreit bisher zu Arbeitskämpfen aufgerufen. Zuletzt setzte die Gewerkschaft auf einen sogenannten Wellenstreik, den sie deutlich kurzfristiger als die bisherigen Ausstände ankündigte.
Mit der Wiederaufnahme der Verhandlungen verpflichtete sich die GDL nun, für die Dauer der Gespräche auf weitere Streiks zu verzichten.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa