Bahnstreik: Notfahrplan angelaufen, leere Bahnhöfe im Norden
Hamburg/Kiel - Der eintägige Warnstreik der Lokführer hat am Donnerstag im morgendlichen Berufsverkehr in Schleswig-Holstein zu Beeinträchtigungen geführt. Zahlreiche Verbindungen fielen aus, auf anderen Strecken bot die Bahn einen ausgedünnten Fahrplan an.
An den Bahnhöfen im Norden war entsprechend wenig los: "Es ist überall sehr ruhig. Die Fahrgäste haben sich wohl darauf eingerichtet", sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Wer konnte, suchte sich andere Fahrtmöglichkeiten wie das Auto oder blieb gleich im Home-Office.
Die Regionalbahnen im Norden waren am Morgen - wie angekündigt - nach einem Notfahrplan und damit in einem deutlich längeren Takt unterwegs. Zwischen Lübeck und Hamburg sollte ein Ein-Stunden-Takt gelten, zwischen Kiel und Hamburg war ein Zwei-Stunden-Takt geplant.
Zwischen Sylt und Hamburg sollten Züge im Drei-Stunden-Takt fahren, zwischen Husum und St. Peter-Ording pendeln Busse. Die Züge zwischen Heide und Itzehoe, Husum und Kiel, Rendsburg und Kiel, Lübeck und Neustadt sowie Travemünde und Lübeck sollten ganz ausfallen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zum Warnstreik aufgerufen, der am Mittwochabend um 22 Uhr begann und noch bis Donnerstagabend, 18 Uhr, dauern soll.
Die Deutsche Bahn hatte bereits am Mittwoch vor massiven Auswirkungen auf den Bahnbetrieb gewarnt. Die GDL und die Deutsche Bahn verhandeln seit vergangenem Donnerstag über einen neuen Tarifvertrag.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa