Bahn-Streik zu Ende: Personenverkehr läuft wieder an
Deutschland - Knapp eine Woche lang dauerte der Bahn-Streik. Seit dem heutigen Montagmorgen rollt wieder der Personenverkehr.
Bereits am Sonntag wurde der Güterverkehr wieder aufgenommen.
Die Bahn und die GDL hatten das vorzeitige Streikende und die Friedenspflicht in der Nacht zum Samstag vereinbart. Nach Angaben beider Seiten ist es nun das Ziel, bis Anfang März neue Tarifverträge auszuhandeln.
TAG24 hielt Euch hier über aktuelle Ereignisse während des Mega-Streiks auf dem Laufenden.
29. Januar, 5.30 Uhr: Bahn-Streik im Personenverkehr beendet
Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren mehrtägigen Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn vorzeitig beendet. Das teilte ein DB-Sprecher am frühen Montagmorgen mit.
Ab Betriebsstart will die Bahn nun wieder den normalen Fahrplan anwenden. "Dennoch wird es im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen", hieß es. "Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen", warnte der Konzern.
28. Januar, 18.48 Uhr: Lokführerstreik im Güterverkehr der Bahn beendet
Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn vorzeitig beendet. Das teilte ein Bahn-Sprecher am Sonntagabend mit.
Der Verkehr laufe seit 18 Uhr langsam wieder an. Im Personenverkehr soll der Streik noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, andauern.
Bis zum 3. März gilt dann eine Friedenspflicht während neuer Verhandlungen, es kommt in dieser Zeit also nach aktuellem Stand nicht zu weiteren Streiks.
27. Januar, 17.24 Uhr: Wissing ruft Bahn und Gewerkschaft zu ernsthaften Gesprächen auf
Nach der Ankündigung neuer Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL hat sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) an beide Seiten gewandt.
"Ich fordere beide Tarifparteien auf, mit der gebotenen Ernsthaftigkeit in die Gespräche zu gehen und verantwortungsvoll an einer Lösung zu arbeiten", teilte Wissing am Samstag mit.
27. Januar, 16 Uhr: Lokführerstreik bei der Bahn endet vorzeitig
Die Lokführergewerkschaft GDL beendet ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird im Personenverkehr anstatt bis Montagabend nur noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, gestreikt. Darüber berichteten am Samstag auch mehrere Medien. Mehr dazu lest ihr hier.
27. Januar, 11.14 Uhr: Gespräche zwischen Bahn und GDL laufen
Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben in der Nacht zu Samstag während des laufenden Streiks Gespräche geführt.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Zu Inhalten oder möglichen Ergebnissen wurde nichts bekannt. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über die Gespräche berichtet.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt die Deutsche Bahn seit mehreren Tagen, um im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf den bundeseigenen Konzern zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter um drei Stunden bei gleichbleibendem Lohn.
Die Bahn hat bisher angeboten, dass sich Lokführer und Zugbegleiter ab Januar 2026 für eine Stunde weniger Arbeit oder eine weitere Entgelterhöhung entscheiden können. Die GDL wies diesen Vorschlag zurück.
26. Januar, 17.16 Uhr: Entschädigungs-Rekord nach vier Arbeitskämpfen
Unter anderem aufgrund von vier Warnstreiks hat die Bahn im vergangenen Jahr Entschädigungen in Rekordhöhe an die Fahrgäste zahlen müssen.
Der bundeseigene Konzern bearbeitete 2023 insgesamt 5,6 Millionen Entschädigungsanträge und zahlte den Kunden dafür 132,8 Millionen Euro, wie ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Der Sprung ist gewaltig: 2022 wurden 92,7 Millionen Euro ausgezahlt. Auch das war damals ein Rekordwert.
Neben den Warnstreiks nannte die Bahn zur Begründung eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegenen Zahl an Reisenden, eine Rekordzahl an kurzfristigen Baustellen und die Wintereinbrüche im Dezember.
26. Januar, 14.24 Uhr: So lief der Auftritt von Claus Weselsky in Dresden
Vor rund 400 Personen ist Claus Weselsky am Freitag mitten während des Bahnstreiks in Dresden aufgetreten.
Der GDL-Boss kam mit dem Auto und durfte sich über "Heimspiel, Heimspiel"-Rufe freuen. Was sonst noch passierte lest Ihr im Artikel zur Weselsky-Rede in der sächsichen Landeshauptstadt.
26. Januar, 10.07 Uhr: Welche Auswirkungen der Bahnstreik in Norddeutschland hat
Durch den bundesweiten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bleibt der Bahnverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg auch am Freitag eingeschränkt.
Für den dritten Streiktag besteht von der Deutschen Bahn weiterhin ein Notfahrplan für den Regional- und Fernverkehr, wie die DB Regio mitteilte. Das Zugangebot ist jedoch stark begrenzt. Reisenden wird geraten, geplante Fahrten wenn möglich zu verschieben.
In Hamburg fahren in einem 20- oder 60-Minuten-Takt vereinzelte S-Bahn-Linien. Fahrgäste werden dennoch gebeten, stattdessen möglichst mit U-Bahnen und Bussen zu fahren. Die Unternehmen Metronom, Erixx und AKN werden nicht bestreikt, allerdings kann der Streik auch auf ihren Verbindungen zu Ausfällen und Verspätungen führen.
26. Januar, 7.03 Uhr: Nur jeder fünfte Befragte spürt Auswirkungen des Bahnstreiks
Zum Lokführerstreik der Gewerkschaft GDL haben zwar viele Menschen eine Meinung - betroffen von dem Ausstand auf der Schiene sind einer Umfrage zufolge aber nur wenige.
Lediglich jeder fünfte Befragte spürt die Auswirkungen des laufenden Arbeitskampfs der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), wie bei einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur herauskam. Mehr als 75 Prozent betrifft der Streik hingegen nicht. Für die Umfrage hat das Institut zwischen dem 23. und 25. Januar rund 2000 Menschen befragt. Sie ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Selbst wenn sich der Tarifstreit noch über Wochen hinziehen sollte, betrifft das nur eine Minderheit der Befragten. Mehr als zwei Drittel gab hingegen an, in den nächsten Wochen keine Bahnreise geplant zu haben und somit von möglichen weiteren Streiks nicht beeinflusst zu sein.
Von den aktuell Betroffenen gaben jeweils ein knappes Drittel an, Freizeittermine aufgrund des Streiks abgesagt zu haben beziehungsweise an der geplanten Reise festzuhalten, dafür aber ein anderes Verkehrsmittel zu nutzen. Rund ein Viertel hat die Reisepläne vor oder nach den aktuellen Streik verschoben. Ein weiteres Viertel musste dienstliche Termine absagen.
25. Januar, 12.12 Uhr: Streik-Notfahrplan läuft nach Angaben der Bahn stabil
Der Notfahrplan der Bahn für den sechstägigen Streik läuft nach Angaben des Unternehmens stabil.
"Die Züge rollen, und man kann auch während des Streiks reisen", sagte Bahn-Vorstandsmitglied Stefanie Berk am Donnerstag in Frankfurt am Main mit Blick auf den Fernverkehr. Das Angebot funktioniere zuverlässig. Reisende sollten vorab online bei bahn.de oder in der App DB-Navigator ihre Zugverbindung checken und einen Sitzplatz reservieren, da die Kapazität begrenzt sei.
25. Januar, 6.12 Uhr: Risiken für GDL wachsen laut Experten bei neuerlichem Streik
Mit ihrem harten Streik bei der Bahn steuert die Gewerkschaft GDL nach Einschätzung eines Experten einen zunehmend riskanten Kurs.
"Nach diesem Streik muss man unbedingt wieder miteinander sprechen, am besten unter der Anleitung eines unabhängigen Moderators", sagte der Tarif-Experte Hagen Lesch (60) vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) der Deutschen Presse-Agentur.
Die GDL müsse vermeiden, dass sich die öffentliche Meinung gegen die Lokführer wendet. Dies sei ein wichtiger Einflussfaktor, wenn es darum gehe, die eigenen Mitglieder bei der Stange zu halten. "Eine weitere Streikrunde ohne vorherige Verhandlungen könnte ein mediales Desaster für die GDL werden. Das könnte auch ein Kipppunkt für die Streikbereitschaft der Mitglieder werden", meinte Lesch.
25. Januar, 6.08 Uhr: Bahnbeauftragter warnt vor "Spiel mit dem Feuer"
Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (57, FDP), hat vor Folgen des GDL-Bahnstreiks für die Verkehrswende gewarnt.
"Mit ständig neuen und immer längeren Streiks büßt der klimafreundliche Verkehrsträger Schiene zunehmend an Attraktivität ein", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) (Donnerstag). "Jeder, der bisher überlegt hat, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, hat nun ein weiteres Gegenargument", fügte er hinzu. "Das ist ein Spiel mit dem Feuer."
24. Januar, 14.55 Uhr: Diese Rechte gelten jetzt
Wer vom Streik betroffen ist, kann sein Ticket flexibel nutzen, sagt die Bahn.
Doch was gilt genau? Und kann man die Fahrt auch stornieren? Im TAG24-Artikel "Bahn-Streik: Diese Rechte gelten jetzt" erfahrt Ihr mehr dazu.
24. Januar, 12.41 Uhr: Ausstand bei der Bahn löst Debatte um Streikrecht aus
Der sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL hat in Niedersachsen eine Debatte um eine Reform des Streikrechts ausgelöst.
"Dieser Streik betrifft Millionen von Bahnreisenden und Berufspendlern, die Wirtschaft muss enorme volkswirtschaftliche Schäden verkraften", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, am Mittwoch. Er sprach sich daher für eine Reform des Streikrechts aus.
Um die Auswirkungen von Arbeitskämpfen zu begrenzen, die die kritische Infrastruktur betreffen, sollten diese aus Sicht des Arbeitgeberverbandes verbindlich an ein unabhängiges Schlichtungsverfahren gekoppelt werden. "Damit würde vermieden werden, dass sich eine Tarifpartei wie jetzt die GDL, Verhandlungen schlicht verweigert und ein ganzes Land für ein kaum mehr nachvollziehbares Machtgebaren in Mithaftung genommen wird", sagte Schmidt.
24. Januar, 9.34 Uhr: Wissing befürwortet Schlichtung im Streit zwischen GDL und Bahn
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) schließt ein Schlichtungsverfahren zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn nicht aus.
Er erwarte von der Gewerkschaft, dass sie Verantwortung übernehme und an den Verhandlungstisch komme, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Und wenn das so festgefahren ist, dass man offensichtlich nicht mehr miteinander reden kann, dann brauchen wir dringend eine Mediation oder ein Schlichtungsverfahren." Allerdings seien die Chancen für eine Schlichtung derzeit eher gering.
24. Januar, 8.39 Uhr: 59 Prozent haben laut Umfrage kein Verständnis für Lokführerstreik
Der sechstägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL stößt einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung überwiegend auf Ablehnung.
59 Prozent haben kein Verständnis dafür, wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung von YouGov ergab. 34 Prozent haben demnach Verständnis für den Ausstand. Das Institut befragte nach eigenen Angaben 4124 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
24. Januar, 8.35 Uhr: Trotz Mega-Streik sollen einige Züge in NRW fahren
Anders als viele andere bundesweit vom Lokführerstreik betroffene Städte wird es Köln nicht so hart treffen.
Dennoch fallen auch rund um die Domstadt in den kommenden Tagen zahlreiche Züge vollständig aus. Andere dagegen sollen im von der Deutschen Bahn ins Leben gerufenen Notfall-Fahrplan durch Nordrhein-Westfalen touren. Mehr dazu, lest ihr hier.
24. Januar, 7.57 Uhr: Bahn soll laut Weselsky "vom hohem Ross" herunterkommen
Nach Beginn des sechstägigen Streiks bei der Bahn fordert die Lokführergewerkschaft GDL mehr Entgegenkommen von dem Konzern.
"Was die Deutsche Bahn AG macht, ist nichts anders als die wiederholende Ablehnung aller Forderungen", kritisierte GDL-Chef Claus Weselsky (64) am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Die Bahn bewege sich nur millimeterweise. Auf die Frage, wann die Gewerkschaft wieder verhandeln werde, sagte der Gewerkschafter: "Sobald die Deutsche Bahn vom hohen Ross herunter kommt."
24. Januar, 7.29 Uhr: Notfahrplan wie geplant angelaufen
Mit Beginn des Lokführerstreiks im Personenverkehr der Deutschen Bahn ist der Notfahrplan laut Konzern am frühen Mittwochmorgen wie geplant angelaufen.
"Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es bis einschließlich Montag zu massiven Beeinträchtigungen durch den Streik der GDL", teilte die Bahn mit. Der Notfahrplan biete ein stark verringertes, aber verlässliches Angebot an Fahrten. Die Bahn rät Reisenden, im Fernverkehr früh einen Sitzplatz zu reservieren.
24. Januar, 7.24 Uhr: Während Streiks deutlich weniger Zugreisende
Die Zahl der Reisenden und Pendler in Zügen ist einem Handynetzbetreiber zufolge während des Bahnstreiks Mitte Januar um mehr als die Hälfte gesunken.
Vom 10. bis 12. Januar seien auf den Schienen 56 Prozent weniger Menschen unterwegs gewesen als im Vergleichszeitraum der Vorwoche, teilte der Telekommunikationsanbieter Telefónica Deutschland (O2) am Mittwoch in München mit und berief sich dabei auf eine anonymisierte Datenauswertung seiner Handynutzer, die mindestens 30 Kilometer weit gefahren sind. Die Daten des O2-Netzes wurden hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung, und zwar auf 653 100 Bahnfahrten pro Tag.
24. Januar, 6.50 Uhr: "Langsam wirklich zu viel!" - Fahrgäste sind genervt
Viele Fahrgäste finden es völlig unverständlich, dass Mitglieder der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Wochen streiken.
"Viele Menschen in unserem Land leisten deutlich mehr und bekommen deutlich weniger bezahlt", sagt Sabine Schütz (70) aus Dresden gegenüber TAG24. Auch Annika G. (24) pendelt täglich mit der S1 oder dem Regionalexpress von Coswig in die sächsische Landeshauptstadt. "Ich habe Verständnis für den Streik, aber langsam wird es wirklich zu viel", klagt die Lehramts-Studentin. Mehr dazu, lest ihr hier.
24. Januar, 6.25 Uhr: Industrie befürchtet Milliardenschaden durch GDL-Streik
Die deutsche Industrie erwartet durch den Lokführer-Streik auch im Güterverkehr enorme Probleme für Unternehmen.
Es drohten harte Einschränkungen bis hin zu einzelnen Produktionsausfällen, Drosselungen und Stillständen in der Industrie, sagte Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Bei einem sechstägigen Streik ist eine Schadenshöhe von insgesamt bis zu einer Milliarde Euro nicht unrealistisch."
Neben betrieblichen und volkswirtschaftlichen Schäden kämen "erhebliche Imageschäden" für den Verkehrsträger Schiene erschwerend hinzu, so Gönner. "Zweifel in die ohnehin zuletzt gesunkene Zuverlässigkeit der Bahninfrastruktur wachsen weiter, das System wird für Logistikentscheider zusehends unattraktiver."
Titelfoto: dpa/Christoph Soeder