Ingolstadt/Regensburg - Nach dem Scheitern der zweiten Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband VBM haben sich Tausende Azubis aus ganz Bayern am Dienstag in Ingolstadt zum Warnstreik versammelt.
Um Mitternacht endete die Friedenspflicht und bereits da haben in Regensburg vor dem BMW-Werk Beschäftigte vorgelegt.
1500 Beschäftigte ließen die Bänder während der Nachtschicht in dem gesamten Werk stillstehen. Etwa zwei Stunden lang standen sie vor dem Haupttor der Anlage und protestierten.
Daran beteiligten sich auch Mitarbeiter des Logistik-Unternehmens Rhenus.
Einige Stunden später trafen sich Tausende in Ingolstadt zum ersten bayernweiten Azubi-Warnstreik der Metall- und Elektroindustrie. Gegen 10.30 Uhr begann deren Protest mit einem entsprechenden Demozug, bis man sich vor dem Audi-Werk zu mehreren Rednerinnen und Rednern versammelte.
Sie trafen sich, um gemeinsam für ihre Rechte einzutreten und ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Inflation in Bayern höher als im Rest des Landes
"Die Auszubildenden und jungen Menschen sind besonders betroffen durch die gestiegenen Preise", betonte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner.
"Verglichen von vor vier Jahren haben wir ein Drittel höhere Preise allein für Lebensmittel, die Mieten sind enorm gestiegen."
Die IG Metall fordert von den Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro.
Deren finanzielle Situation ist nicht sehr viel besser.
In Bayern ist die Inflation laut einer jüngst veröffentlichten Untersuchung höher als im Rest des Landes. Gegenüber Reportern vor Ort berichteten Auszubildende davon, dass teilweise 80 Prozent ihres Lohnes für die Miete draufgehen.
Wer aus dem ländlichen Teil kommt, hat nahezu keine Chance, von dem, was bei dem Lehrlingsgehalt noch übrig bleibt, auf ein Auto zu sparen. Teilweise seien jedoch die Busverbindungen sehr schlecht.
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und dem Arbeitgeberverband VBM soll am Mittwoch in München stattfinden.