150 Mitarbeiter des SRH-Klinikums Suhl im Warnstreik: Sie wollen 10,5 Prozent mehr Geld
Suhl - Im Tarifkonflikt beim privaten Krankenhausbetreiber SRH sind am Donnerstag Beschäftigte des Zentralklinikums Suhl in einen ganztägigen Warnstreik getreten.
Etwa 150 Streikende versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft ver.di am Vormittag auf dem unteren Markt, von wo aus sie zu einer Demonstration durch die Stadt aufbrechen wollten. Die Patientenversorgung ist einer Gewerkschaftssprecherin zufolge über eine Notdienstvereinbarung gesichert.
ver.di verlangt für das nichtärztliche Personal in bundesweit 13 SRH-Kliniken und Reha-Einrichtungen, für die der Konzerntarifvertrag gilt, 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro.
An dem Warnstreik beteiligten sich der Gewerkschaft zufolge neben Pflegekräften, Physiotherapeuten und Verwaltungspersonal auch Auszubildende. Für sie fordert ver.di in den laufenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern monatlich 200 Euro mehr.
Die Gewerkschaft begründet dies mit der Inflation und den ohnehin schwierigen Bedingungen für das Klinikpersonal. "Ohne eine bessere Bezahlung
wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten."
Unter den SRH-Konzerntarifvertrag fällt in Thüringen auch das Waldklinikum Gera. Die Gewerkschaft behalte sich vor, auch dort die nichtärztliche Belegschaft zum Streik aufzurufen, sagte die ver.di-Sprecherin. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 20. April angesetzt. Der Tarifkonflikt betrifft bundesweit 8200 Beschäftigte.
Der Konzern hatte der Gewerkschaft nach den bisherigen vier Verhandlungsrunden fehlende Kompromissbereitschaft vorgeworfen.
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