Plötzlich bricht der Rahmen: Diese Lastenräder dürfen nicht mehr verkauft werden!
Von Anke Brod
Amersfoort (Niederlande) - Vertriebsstopp inklusive Rückruf-Aktion für den Lastenrad-Hersteller Babboe im niederländischen Amersfoort: Wegen plötzlicher Rahmenbrüche und somit einem hohen Sicherheitsrisiko für "Bakfiets"-Nutzer verhängte die staatliche Aussichtsbehörde NVWA (Nederlandse Voedsel- en Warenautoriteit) dem Unternehmen am gestrigen Mittwoch den vorläufigen Verkaufsstopp für alle Lastenräder.
Verkaufte Exemplare müssen zudem zurückgerufen werden. Auch Exporte nach Deutschland sind davon betroffen. Das bestätigte NVWA-Sprecher Bart Fortuin am Mittwochabend auf TAG24-Anfrage.
Die niederländische Behörde wolle auch die Aufsichtsbehörden anderer EU-Mitgliedsstaaten über diesen Umstand informieren. Laut Fortuin geschehe das über das europäische Warnsystem Safety Gate.
In einer aktuellen Pressemitteilung zu dem brisanten Thema heißt es sinngemäß übersetzt: Die NVWA habe Ende 2023 wegen mehrerer bekannt gewordener Rahmenbrüche bei "Babboe-bakfietsen" die Untersuchungen eingeleitet.
Demzufolge registriere Babboe seit Jahren "eine hohe Anzahl" entsprechender Reklamationen.
Entgegen gesetzlicher Vorschriften habe der Fahrradhersteller dies der niederländischen Behörde aber nicht gemeldet.
Sicherheitsrisiko bei vielen Babboe-Modellen
Auch sei Babboe der Ursache der plötzlichen Schäden nicht nachgegangen. Das sei vor allem für Nutzer mit Kindern an Bord gefährlich. Niederländische Medien hatten bereits über derartige Unfälle im Straßenverkehr berichtet.
Welche Babboe-Räder laut NVWA als Sicherheitsrisiko gelten und somit nicht mehr verkauft werden dürfen oder dem Rückruf unterliegen, könnt Ihr der Liste in der Pressemitteilung entnehmen.
Inwieweit sich der vorläufige Verkaufsstopp für die Lastenräder auf deutsche Fahrradhändler auswirkt, ist noch unklar.
Titelfoto: IMAGO / Michael Gstettenbauer