Batterie oft leer! Lässt Toyota seine Fahrer im Winter stehen?
Köln - Da ist er wieder, der Winter. Für Besitzer eines Hybrid-Autos mit nur kleiner Batterie ist das keine schöne Jahreszeit. Wer zum Beispiel einen Toyota Yaris-Hybrid fährt, und ihn nur wenig nutzt, wird merken: Die Batterie ist oft runter. Doch so funktioniert kein Spritsparen!
Batterien und Kälte vertragen sich nicht so gut. Besonders in kleineren Hybriden wie dem Toyota Yaris kann das ein ärgerlicher Nachteil sein. Doch was hilft dagegen? Fast nichts. So viel vorweg.
Schaut man sich in diversen Kfz-Foren (zum Beispiel "motor-talk") um, merkt man schnell: Man steht nicht allein da, wenn es um zu "kleine Batterien" geht, die schon bei null Grad den Geist aufgeben.
Dabei ist der Yaris (2020er-Hybrid) ein wahrer Sommer-Liebling (sieht man von bisher drei (!) Rückruf-Aktionen ab). Ein Auto für die Stadt, so wird er angepriesen, mit nur drei Litern auf 100 Kilometer. Das stimmt - zumindest wenn's draußen warm ist.
Ein großes Verkaufsargument ist der geringe Spritverbrauch in der Tat, der durch die Hybrid-Batterie zustande kommt. Ist der Saft runter, fährt das Auto mit Sprit weiter.
Und üppig ausgestattet ist er auch, der kleine Kompakte: mit Außenspiegelheizung, Lenkradheizung, Sitzheizung, Scheibenheizung, Assistenzsysteme, KeylessSystem - alles gut und schön. Wohl jedoch zu viel für den Kleinen?
Denn im Winter, wenn man all diese Heizungen wirklich braucht, solle man all die "unnötigen Verbraucher" ausschalten, so die Mitarbeiter der Toyota-Hotline. Wie schnell man doch wieder in einem Trabant sitzen kann...
Was sagt Toyota?
Mal ehrlich, wer ein Sommer-Auto möchte, kauft dann doch eher ein Cabrio. Und der Preis sollte mit zirka ab 23.000 Euro (je nach Ausstattung) hoch genug sein, um auch im Winter vorwärts zu kommen.
Wer also - auch aus Umweltgründen - nur wenig fährt, bleibt quasi im Schnee stehen.
Nachdem per Chat keine hilfreichen Tipps kamen (außer, dass man sinnlos rumfahren solle und sich einen "Batteriebooster" für rund 400 Euro zulegen könne), brachte eine E-Mail-Anfrage bei Toyota folgende Antwort:
"Ein zur Verfügung gestelltes Technical Service Bulletin, welches zwar aktuell zunächst ausschließlich in englischer Sprache verfügbar ist, befasst sich mit der Entleerung der 12V Starterbatterien.
Durch eine geänderte Software des Data Communication Modules soll eine vorzeitige Entleerung vermieden werden. Es ist denkbar, dass die Beanstandung damit beseitigt werden kann."
Ob dieses Bulletin hilft, steht also noch in den Sternen. Das ist "denkbar" unbefriedigend für betroffene Yaris-Fahrer.
Nachfrage in der Werkstatt, wo das "stromige Problem" bekannt ist:
Auch hier wieder der Spruch, den kein Umweltschoner gern hört: "3000 Kilometer" im Jahr seien zu wenig. Aber inzwischen gebe es ja das "neue Bulletin" aus Köln vom Hersteller!
Seit dem 24. November sollten das die Werkstätten nun vorliegen haben. Ob das "Data Communication Module" hält, was es fachmännisch-klingend verspricht, wird sich zeigen. TAG24 bleibt dran.
Und einen Tipp gab's gratis dazu: Die Anschaffung eines "Batterie-Wächters samt App" ist ratsam... Stimmt, da weiß man wenigstens, wann der Yaris das nächste Mal steht!
Titelfoto: privat