"Armutszeugnis" für die Ampel: Immer mehr Rentner auf Grundsicherung angewiesen!
Berlin - Einem Rekordwert an deutschen Rentnern langt das Geld vorne und hinten nicht mehr, um ihren Lebensunterhalt zu decken!
Es sind beunruhigende Zahlen, die das Statistische Bundesamt auf Anfrage des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bekannt gab: Insgesamt 719.330 Rentner waren im ersten Quartal 2024 zusätzlich auf die Altersgrundsicherung angewiesen - rund 40 Prozent mehr als noch 2015.
Einer Faustregel der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zufolge hat man einen Anspruch auf die Zusatzhilfe, wenn das eigene Monatseinkommen unter der mickrigen Summe von 1015 Euro liegt.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (54) sprach angesichts dieser traurigen Entwicklung von einem weiteren "Armutszeugnis" für die Ampel-Regierung.
"Dass immer mehr Rentner auf Sozialhilfe angewiesen sind, zeigt, dass das deutsche Rentensystem viele alte Menschen zu entwürdigender Armut verdammt", sagte sie gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) am Donnerstag.
Die veröffentlichten Zahlen dürften das ganze Ausmaß der Altersarmut dabei noch gar nicht vollends widerspiegeln, da viele Rentner - trotz vorhandenen Anspruchs auf die Sozialleistung - sich die "Demütigung" beim Gang zum Amt ersparen wollten, so Wagenknecht.
Altersarmut bekämpfen: Österreich als Vorbild?
Doch wie lassen sich die Geldbeutel deutscher Rentner wieder auffüllen? Geht es nach dem BSW, müsse man sich das Rentensystem unseres Nachbarlandes Österreich zum Vorbild nehmen.
"Wenn ein Rentner dort im Schnitt 800 Euro im Monat mehr bekommt, muss das auch in Deutschland möglich sein", schrieb Wagenknecht auf ihrem X-Profil und sprach sich für eine Volksabstimmung aus.
Einen solchen Vergleich zu ziehen, sei aus Sicht der DRV allerdings nicht ganz so einfach: "Das deutsche und das österreichische Rentensystem unterscheiden sich in vielen Gestaltungsmerkmalen. Ein auf einzelne Kennziffern beschränkter Vergleich, etwa wonach die Durchschnittsrente in Österreich mehrere Hundert Euro höher sei als in Deutschland, ist daher nur bedingt aussagekräftig."
In Österreich liegt das Renteneintrittsalter für Männer bei 65 Jahren - Frauen gehen bereits mit 60 in den Ruhestand. Anders als in Deutschland zahlen dort auch Beamte in die Rentenkasse ein.
Titelfoto: Bildmontage: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Michael Bahlo/dpa