Schwere Vorwürfe gegen Pfarrer – Rücktritt! Selbst Rom ist eingeschaltet

Passau - Ein Geistlicher aus dem Bistum Passau zieht sich als Dekan und Pfarrer aus dem Pfarrverband Hauzenberg zurück. Vorausgegangen waren mehrere schwerwiegenden Vorwürfe. Diese hat er über seinen Anwalt bereits zurückweisen lassen.

Ärger im Bistum Passau: Hat ein Pfarrer Jugendliche zum "exzessiven Alkoholmissbrauch" animiert und Gläubige gegen die Kritiker aufgehetzt?
Ärger im Bistum Passau: Hat ein Pfarrer Jugendliche zum "exzessiven Alkoholmissbrauch" animiert und Gläubige gegen die Kritiker aufgehetzt?  © Armin Weigel/dpa

"Als Grund nann­te der Pfar­rer einen tie­fen Riss, der durch die Gemein­de gehe, und für den auch er selbst zu sei­nem gro­ßen Bedau­ern Mit­ver­ant­wor­tung tra­ge", teilte das Bistum am Donnerstag in einer Erklärung mit.

"Seit eini­ger Zeit gebe es Ver­däch­ti­gun­gen gegen sei­ne Per­son, die ihm schwer­wie­gen­des Fehl­ver­hal­ten in der Jugend­ar­beit unter­stel­len."

Konkret gehe unter anderem in den Vorwürfen um "exzessivem Alkoholmissbrauch", zu denen der Geistliche mehrere Jugendliche bei Ausflugsfahrten verleitet haben soll.

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Auch ihm selbst wird ein fragwürdiges Verhältnis zum Alkohol unterstellt. In einem Gottesdienst im September 2023 habe er sich gegen solche Erzählungen zur Wehr gesetzt.

Daraufhin gerieten Gemeindemitglieder in die Kritik, dass sie den Pfarrer "angeschwärzt" hätten, wie das Bistum bekannt gab.

Bistum soll mehr als 150 Seiten langes Gutachten vorliegen

Der Pfarrer hat seine Resignation mündlich erklärt. Der Bischof wird diese mit Wirkung zum Montag, 24. März, annehmen.
Der Pfarrer hat seine Resignation mündlich erklärt. Der Bischof wird diese mit Wirkung zum Montag, 24. März, annehmen.  © 123RF/peopleimages12

"Die­se Situa­ti­on habe sich der­art ver­schärft, so dass sich die­se Gemeindean­ge­hö­ri­gen einer ​'Hetz­jagd' aus­ge­setzt sahen und eine Mob­bing-Situa­ti­on für die­se betrof­fe­nen Per­so­nen ent­stan­den sei.

Daraufhin geriet der Pfar­rer unter Ver­dacht, die­se Angriffe auf die Kritiker initi­iert und zudem auch befeu­ert zu haben. Ihm werde damit auch "geist­li­che Mani­pu­la­ti­on" vorgeworfen.

Das Recherchenetzwerk "Correctiv" berichtete von einem 151 Seiten langem Gutachten, das dem Bistum vorliegen soll.

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Eine kirchenrechtliche Prüfung der Angelegenheit sei in Rom inzwischen eingeleitet worden. Darüber hinaus wurde eine externe Anwaltskanzlei eingeschaltet, die mögliche Falschaussagen in dem Gutachten überprüfen soll. Die Diözese zweifelt mehrere Aussagen in ihrer Darstellung an.

Nun wurde auch die Polizei aktiviert, wie es weiter heißt: "Nach­dem dem Bis­tum Anfang die­ser Woche neue, bis­lang nicht bekann­te Vor­wür­fe über­mit­telt wur­den, wird der Sach­ver­halt nun­mehr zur trans­pa­ren­ten Auf­klä­rung den staat­li­chen Ermitt­lungs­be­hör­den vorgelegt."

Worum es darin geht, wurde nicht mitgeteilt. Der Pfarrer trat nun zurück, gab eigenes Fehlverhalten zu, das zur weiteren Eskalation geführt habe und bat bei allen um Entschuldigung, die durch sein Fehlverhalten verletzt wurden.

Titelfoto: 123RF/peopleimages12

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