Schwere Vorwürfe gegen Pfarrer – Rücktritt! Selbst Rom ist eingeschaltet
Passau - Ein Geistlicher aus dem Bistum Passau zieht sich als Dekan und Pfarrer aus dem Pfarrverband Hauzenberg zurück. Vorausgegangen waren mehrere schwerwiegenden Vorwürfe. Diese hat er über seinen Anwalt bereits zurückweisen lassen.

"Als Grund nannte der Pfarrer einen tiefen Riss, der durch die Gemeinde gehe, und für den auch er selbst zu seinem großen Bedauern Mitverantwortung trage", teilte das Bistum am Donnerstag in einer Erklärung mit.
"Seit einiger Zeit gebe es Verdächtigungen gegen seine Person, die ihm schwerwiegendes Fehlverhalten in der Jugendarbeit unterstellen."
Konkret gehe unter anderem in den Vorwürfen um "exzessivem Alkoholmissbrauch", zu denen der Geistliche mehrere Jugendliche bei Ausflugsfahrten verleitet haben soll.
Auch ihm selbst wird ein fragwürdiges Verhältnis zum Alkohol unterstellt. In einem Gottesdienst im September 2023 habe er sich gegen solche Erzählungen zur Wehr gesetzt.
Daraufhin gerieten Gemeindemitglieder in die Kritik, dass sie den Pfarrer "angeschwärzt" hätten, wie das Bistum bekannt gab.
Bistum soll mehr als 150 Seiten langes Gutachten vorliegen

"Diese Situation habe sich derart verschärft, so dass sich diese Gemeindeangehörigen einer 'Hetzjagd' ausgesetzt sahen und eine Mobbing-Situation für diese betroffenen Personen entstanden sei.
Daraufhin geriet der Pfarrer unter Verdacht, diese Angriffe auf die Kritiker initiiert und zudem auch befeuert zu haben. Ihm werde damit auch "geistliche Manipulation" vorgeworfen.
Das Recherchenetzwerk "Correctiv" berichtete von einem 151 Seiten langem Gutachten, das dem Bistum vorliegen soll.
Eine kirchenrechtliche Prüfung der Angelegenheit sei in Rom inzwischen eingeleitet worden. Darüber hinaus wurde eine externe Anwaltskanzlei eingeschaltet, die mögliche Falschaussagen in dem Gutachten überprüfen soll. Die Diözese zweifelt mehrere Aussagen in ihrer Darstellung an.
Nun wurde auch die Polizei aktiviert, wie es weiter heißt: "Nachdem dem Bistum Anfang dieser Woche neue, bislang nicht bekannte Vorwürfe übermittelt wurden, wird der Sachverhalt nunmehr zur transparenten Aufklärung den staatlichen Ermittlungsbehörden vorgelegt."
Worum es darin geht, wurde nicht mitgeteilt. Der Pfarrer trat nun zurück, gab eigenes Fehlverhalten zu, das zur weiteren Eskalation geführt habe und bat bei allen um Entschuldigung, die durch sein Fehlverhalten verletzt wurden.
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