"Schwuch**lei": Das sagt der Papst zu seiner homophoben Entgleisung

Vatikanstadt - Eigentlich gilt Papst Franziskus (87) als relativ weltoffenes Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Dennoch wurde kürzlich publik, wie er einen extrem homophoben Begriff in den Mund nahm. Der Aufschrei war groß. Nun äußerte sich der Vatikan zu der verbalen Entgleisung des Argentiniers.

Papst Franziskus (87) griff verbal ordentlich daneben.
Papst Franziskus (87) griff verbal ordentlich daneben.  © dpa/AP | Gregorio Borgia

Wie verschiedene italienische Medien in dieser Woche berichteten, vergriff sich der 266. Bischof von Rom bei einem Meeting am 20. Mai ordentlich im Ton.

Personen, die sich an jenem Tag vor Ort befanden, erklärten laut Corriere della Sera und La Repubblica, Franziskus habe den Begriff "frociaggine" verwendet, als einige Bischöfe vorgeschlagen hatten, die Richtlinien für Priesterseminarkandidaten zu ändern.

Vor 19 Jahren hatte der Vatikan entschieden, dass man homosexuelle Männer oder Männer mit "tief verwurzelten" homosexuellen Neigungen nicht zur Ordination zulassen dürfe.

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Das italienische Wort "frociaggine" lässt sich ins Deutsche ungefähr mit "Schwuch**lei" übersetzen ...

Dementsprechend groß war auch der Aufschrei von queeren Kirchenmitgliedern. Zuvor hatte der Papst sich gegenüber Menschen der LGBTQ-Gemeinschaft noch offen gezeigt und zu verstehen gegeben, dass er sie nicht verurteile.

Viele queere Menschen zeigten sich aufgrund der Berichte empört. (Symbolfoto)
Viele queere Menschen zeigten sich aufgrund der Berichte empört. (Symbolfoto)  © 123RF/emmoth

Vatikan beteuert: In der Kirche ist Platz für alle!

Schwulsein okay oder nicht okay? Nach dem Wirbel um seine Aussagen meldete sich nun der Vatikan im Namen von Franziskus zu Wort.

"Der Papst hatte nie die Absicht, jemanden zu beleidigen oder sich homophob auszudrücken, und er entschuldigt sich bei allen, die sich durch die Verwendung eines Begriffs beleidigt fühlten", erklärte der Vatikan laut CNN in einer neuen Erklärung.

"Wie er (Papst Franziskus) bei mehreren Gelegenheiten gesagt hat: 'In der Kirche ist Platz für alle, für jeden! Niemand ist nutzlos, niemand ist überflüssig, es ist Platz für alle. So wie wir alle sind.'"

Titelfoto: Montage: 123RF/emmoth, dpa/AP | Gregorio Borgia

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