"Mädelsabend in Moschee" sorgt für Kritik: Das ist der Grund

Mannheim - Nach Kritik an einer geplanten Veranstaltungsreihe in einer Mannheimer Moschee für muslimische Mädchen "zur Vorbereitung auf die Ehe" hat sich der verantwortliche Verein selbstkritisch geäußert.

In Mannheim steht ein Verein in der Kritik, weil er für ein Seminar für junge Frauen warb.
In Mannheim steht ein Verein in der Kritik, weil er für ein Seminar für junge Frauen warb.  © Evelyn Denich/dpa

"Der Titel der Veranstaltung war missverständlich und hat einen Eindruck vermittelt, der nicht mit dem tatsächlichen Inhalt übereinstimmt", hieß es in einer Mitteilung des Islamischen Arbeitervereins.

Ursprünglich war die Veranstaltungsreihe im Omar al-Faruq Center auf einem Flyer mit dem Untertitel beworben worden: "Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 Jahren zur Vorbereitung auf die Ehe".

Der Auftakt der Reihe sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden, sagte Sprecher Khalil Khalil. Zu der Reihe werde auf Einladung der Gemeinde eine Mitarbeiterin des Jugendamtes kommen, teilte die Stadt mit.

Keine Trauungen unter 18 Jahren

Auf dem Flyer stand zudem ein Zitat eines Hadith-Gelehrten: "Wer heiratet, hat die Hälfte seines Glaubens vervollständigt." Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. In der Zeitung sprach der Kreisvorsitzende der CDU-Jugendorganisation Junge Union, Lennart Christ, von "einer fatalen Botschaft". Der Flyer findet sich laut Khalil nicht mehr im Internet.

Ziel der Veranstaltungsreihe sei es, "das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen zu stärken und Themen wie Bildung, Selbstbestimmtheit, Sexualität und gleichberechtigte Partnerschaften offen und kritisch zu diskutieren", hieß es weiter in der Stellungnahme.

Der Verein betonte zudem, dass das Zentrum keine islamischen Trauungen von Frauen unter 18 Jahren durchführe.

Titelfoto: Evelyn Denich/dpa

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