Wo die USA sich karibisch anfühlen: Die Florida Keys sind eine Reise wert!

Florida (USA) - Wer in den USA Urlaub machen wollte, musste lange warten. Das Einreiseverbot wegen Corona dauerte 38 Monate! Erst am 11. Mai wurde schließlich auch die letzte Corona-Maßnahme gestrichen und die Corona-Impf- und Testpflicht für Einreisende aufgehoben. Jetzt sind die USA beim Reisepreisportal Skyscanner sogar Spitzenreiter bei Fernreise-Ferienzielen in diesem Jahr. Wir sind mal die Florida Keys abgefahren und haben auf den schönsten Inseln Station gemacht.

Städtchen mit besonderem Charme: Straßenarchitektur von Key West in der legendären Duval Street.
Städtchen mit besonderem Charme: Straßenarchitektur von Key West in der legendären Duval Street.  © IMAGO/Zoonar

Eine beliebte "Einstiegsdroge" für USA-Reisen ist Florida - der sprichwörtliche Sunshine State. Hier ist der Name Programm.

Eine der schönsten Mietwagen-Routen ist eine Fahrt zu den Keys über den 205 Kilometer langen Overseas Highway. Endziel der Reise ist dabei Key West am südlichsten Zipfel der Key-Kette.

Würde man - freilich mit einem Boot - weiterfahren, stieße man nach 90 Meilen (145 km) schon wieder auf Land. Auf Kuba! Darauf weist eine dicke Betonboje hin, die als Selfie-Hotspot den ganzen Tag über umringt ist.

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Im "Conch Tour Train" kann man sich bequem durch das 26.500-Einwohner-Städtchen chauffieren lassen.

Von hier sind es nur noch 90 Meilen bis nach Kuba: Der Southernmost Point markiert den südlichsten Punkt der Keys und der USA.
Von hier sind es nur noch 90 Meilen bis nach Kuba: Der Southernmost Point markiert den südlichsten Punkt der Keys und der USA.  © IMAGO/Pond5

Der Abend gehört den Attraktionen auf dem Mallory Square

Roadtrip mit Sonne auf der Haut: Parallel zur neuen Seven-Miles-Bridge verläuft die alte, durch einen Hurrikan zerstörte Eisenbahnbrücke von 1912.
Roadtrip mit Sonne auf der Haut: Parallel zur neuen Seven-Miles-Bridge verläuft die alte, durch einen Hurrikan zerstörte Eisenbahnbrücke von 1912.  © blackday, Archiv

Er fährt zu den alten Navy Docks und natürlich auch durch die bunte Bummelmeile Duval Street mit ihren für die USA so ganz untypischen Holzhäusern mit tropischen Gärten. Ein Kontrastprogramm.

Der Abend gehört den Künstlern und Gauklern auf dem Mallory Square. Sie zelebrieren hier täglich spektakulär den Sonnenuntergang und erwarten ein paar Dollar Trinkgeld.

Wenn dann die Sonne im Meer versunken ist, erleuchten Fackel-Jongleure die Szenerie. Nach der Sunset Celebration hängt man in Sloppy Joe's Bar ab, in der Hemingway einst Stammgast war.

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Am nächsten Tag kann man sich auch sein Wohnhaus mit den typischen Katzen mit sechs Zehen anschauen.

Die Seven-Miles-Bridge ist die längste Brücke der Florida Keys

Brückentage mit Karibikflair: Am Strand vom Bahia Honda State Park liegt man im Schatten von Palmen gleich neben der alten Eisenbahnbrücke.
Brückentage mit Karibikflair: Am Strand vom Bahia Honda State Park liegt man im Schatten von Palmen gleich neben der alten Eisenbahnbrücke.  © imago/Johnny Stockshooter

Von oben betrachtet sehen die 40 Inseln der Florida Keys wie kleine in den Golf von Mexiko gekleckerte Sandhäufchen aus.

Aufgefädelt wie auf einer Perlenschnur werden sie von insgesamt 42 Brücken "zusammengehalten" - dem sogenannten Overseas Highway. Die längste dieser Brücken ist die Seven-Miles-Bridge.

Richtig, sie ist natürlich sieben Meilen lang - also umgerechnet etwa elf kilometer - und verbindet die Inseln Vaca Key und Bahia Honda.

In Florida ist der Weg das Ziel. Wenn wir also schon mal auf Bahia Honda Key sind, machen wir Station im Bahia Honda State Park. Er ist bekannt für die wohl schönsten Strände der Keys. Karibikfeeling inklusive.

Tipp: Statten Sie auch der Insel Pigeon Key einen Besuch ab, die genau in der Mitte der historischen Seven-Miles-Bridge liegt und nur über die Insel Marathon erreichbar ist.

Hier waren um 1910 die Lager der bis zu 400 Bauarbeiter untergebracht, die die alte Eisenbahnbrücke errichteten. Ein kleines Museum erzählt deren Geschichte - sehenswert.

Key Largo ist ein Geheimtipp für Wassersportler: Hier verfolgt ein Taucher Clownfische.
Key Largo ist ein Geheimtipp für Wassersportler: Hier verfolgt ein Taucher Clownfische.  © PantherMedia / Olga Khoroshunova

Key Largo gilt als Paradies für Taucher

Bester Platz beim Sonnenuntergang: In Snook's Bayside Seafood-Restaurant & Grand Tiki auf Key Largo sitzt man direkt am Meer.
Bester Platz beim Sonnenuntergang: In Snook's Bayside Seafood-Restaurant & Grand Tiki auf Key Largo sitzt man direkt am Meer.  © imago/Jeff Greenberg

Die nördlichste und größte Insel der Kette ist Key Largo, bekannt auch als "Welthauptstadt der Taucher".

Der John Pennekamp Coral Reef State Park zählt schließlich zu den besten Tauchrevieren der Welt. Unter Wasser lassen sich 55 verschiedene Korallenarten und knapp 500 Fischarten entdecken.

In der geschlossenen Lagune "Key Largo Undersea Park" kann man im seichten Wasser schnorcheln oder ein Schiffswrack erforschen. Oder man steigt beim Parasailing in die Luft.

Manchmal verdunkeln auch die Schirme von Kitesurfern den Himmel. Stilecht übernachtet wird im Unterwasserhotel "Jules' Undersea Lodge" in zehn Metern Tiefe.

Tipp für Cineasten: In Marina Del Mar können Filmtouristen eine 90-minütige Dinner-Fahrt mit dem altehrwürdigen und liebevoll restaurierten Dampfboot "African Queen" buchen. An Bord dieses Schiffes verliebten sich 1951 Katherine Hepburn und Humphrey Bogart im gleichnamigen Filmklassiker.

Plakat vom Filmklassiker "African Queen" mit Katherine Hepburn und Humphrey Bogart.
Plakat vom Filmklassiker "African Queen" mit Katherine Hepburn und Humphrey Bogart.  © imago/Everett Collection

So klappt auch die Einreise problemlos

Vorsicht, wenn Ihr mehr als 21 US-Dollar zahlen solltet, handelt es sich garantiert nicht um das offizielle ESTA-Portal des US-Zoll- und Grenzschutzes!
Vorsicht, wenn Ihr mehr als 21 US-Dollar zahlen solltet, handelt es sich garantiert nicht um das offizielle ESTA-Portal des US-Zoll- und Grenzschutzes!  © 123RF/miroslav110

Meist reicht für einen USA-Trip der Pass und die elektronische Einreisegenehmigung - ESTA (Electronic System for Travel Authorization) genannt.

Tipp: Erst ESTA beantragen und Bestätigung abwarten (kommt meist innerhalb von wenigen Stunden), dann erst eine Flugreise buchen.

Seitdem ESTA kostenpflichtig ist (derzeit 21 US-Dollar), wollen im Internet Agenturen vom Geschäft profitieren und verlangen teils saftige "Bearbeitungsgebühren".

Vorsicht, die falschen Seiten sehen dem Original der US-Regierung täuschend ähnlich. Doch es gibt nur eine einzige offizielle ESTA-Website für die Antragstellung: https://esta.cbp.dhs.gov.

Achtung: Wer nach dem 12. Januar 2021 auf Kuba war, braucht für die Einreise in die USA ein Visum - dafür reicht ESTA nicht!

Hintergrund ist ein von der Trump-Regierung bereits im Jahr 2021 verfasstes Gesetz, das Kuba auf die Liste der Terror-Länder setzte und damit die erleichterte ESTA-Einreise aufhob.

Die neue Regel fiel bislang kaum auf, weil in der Corona-Krise niemand in die USA reisen konnte.

Titelfoto: imago/Jeff Greenberg

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