Wandern, Paddeln, Radeln: So könnte der Sommerurlaub aussehen

Magdeburg/Wernigerode - Mit gemischten Gefühlen bereiten sich die Tourismusregionen in Sachsen-Anhalt angesichts der Corona-Pandemie auf die neue Saison vor.

Auf den Wanderwegen im Harz kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes "aus dem Weg gehen". (Symbolbild)
Auf den Wanderwegen im Harz kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes "aus dem Weg gehen". (Symbolbild)  © Manuel Meyer/dpa

Hoffnungen sind mit der Ankündigung der Landesregierung verbunden, in Landkreisen mit relativ niedrigen Infektionszahlen Lockerungen bei den Corona-Regeln zu ermöglichen, etwa in der Außengastronomie.

Unterdessen zieht es Tagestouristen vermehrt auf Schusters Rappen in die Natur. Mit originellem Nachweis wie mit dem Wanderstempel im Harz sind sie auf Entdeckertour, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Sachsen-Anhalt hat mit dem Lockdown erhebliche Einbußen im Tourismus registriert. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gingen mit Beginn der Pandemie im März 2020 die Ankünfte von Touristen um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Laut vorläufigen Daten wurden im Februar 2021 rund 80 Prozent weniger Ankünfte als im Vorjahr erfasst, wie eine Sprecherin mitteilte.

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Tourismusverbände appellierten zugleich an die Besucher, die Abstands- und Hygieneregeln weiter strikt einzuhalten und auf die Umwelt zu achten.

"Wenn jeder von dem, was er im Wanderrucksack an Proviant mitbringt, an Überbleibseln davon wieder mitnimmt, würde weniger Müll in der Natur landen", sagte eine Sprecherin vom Harzer Tourismusverband.

Tourismussprecher: "Wanderer gehen sich aus dem Weg!"

Zugleich mehren sich von der Altmark bis in den Burgenlandkreis im Land die Anfragen, was denn überhaupt an Aktivitäten möglich ist, zumal Pfingsten und die Ferien vor der Tür stehen.

"Paddeln geht, Radfahren geht, Laufen geht", sagte Antje Peiser, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Saale-Unstrut in Naumburg (Burgenlandkreis).

Die Lage sei insofern schwierig, weil wegen der Pandemie Kontakte gemieden, zugleich um Gäste für die Zeit "danach" geworben werden muss, die Konkurrenz im Tourismus im In- und Ausland groß sei. "Wir hoffen auf den Sommer, dass dann auch wieder längere Aufenthalte mit Übernachtungen bei uns möglich sind", sagte Peiser.

Die bisherigen Erfahrungen in einem Jahr Pandemie hätten gezeigt, dass sich die Menschen in der Regel an die Regeln hielten - Abstand und Hygiene beachten, nicht "im Rudel" auftreten. "Man geht sich auf den Wegen aus dem Weg", sagte eine Sprecherin der Harzer Wandernadel GmbH in Blankenburg.

Mehr als 200 Stempelstellen gebe es dafür. Dort können sich Wanderer zum Beispiel in einem Heft einen Abdruck holen, als Beweis, dass sie ihr Ziel oder die Etappe erreicht haben - auf ihrem Weg für ein begehrtes Abzeichen.

Auch das Saale-Unstrut-Gebiet in Sachsen-Anhalt lädt zum Wandern, Paddeln oder Radfahren ein.
Auch das Saale-Unstrut-Gebiet in Sachsen-Anhalt lädt zum Wandern, Paddeln oder Radfahren ein.  © Jens Kalaene/ZB/dpa

Harz nutzte Lockdown für Weg-Sanierungen

Im Nationalpark in Harz wurde während des Lockdowns an der Sanierung der Wege gearbeitet.
Im Nationalpark in Harz wurde während des Lockdowns an der Sanierung der Wege gearbeitet.  © Christian Grube

"Familien mit Kindern machen sich regelrecht auf die Stempeljagd, um sich gegenseitig zu motivieren", sagte die Sprecherin vom Harzer Tourismusverband.

Wandern liege voll im Trend. Dafür werben auch die Altmark mit der Weite unberührter Natur, Radfahren und Reiten, und Hansestädten entlang von Elbe und Havel mit ihrer Historie - und hoffen auf bessere Zeiten nicht nur im Sommer.

Im regionalen Vergleich der Tourismus-Regionen gab es laut Statistischem Landesamt im Januar 2021 in allen Reisegebieten stark rückläufige Gäste- und Übernachtungszahlen. Überdurchschnittlich hoch fielen diese im Harz und Harzvorland als eigentlich beliebter Winterurlaubsregion aus. Hier gab es im Januar 2021 durch das touristische Beherbergungsverbot 93,4 Prozent weniger Gäste und 89,9 Prozent weniger Übernachtungen als im Januar 2020.

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Unterdessen ist im Harz die Zeit genutzt worden, um die Wege instand zu setzen. Der Bahnparallelweg bei Schierke sei für alle Besucherinnen und Besucher wieder gut nutzbar, teilte der Nationalpark Harz mit.

Mit ihm stehe nun auch ein Verbindungsweg vom Schierker Bahnhof bis zur Brockenstraße für Feuerwehr und Rettungskräfte zur Verfügung.

Titelfoto: Manuel Meyer/dpa

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