Urlaubsinseln leiden unter zu vielen Touristen: "Wir stehen vor dem Kollaps"

Kanarische Inseln (Spanien) - Teneriffa, Lanzarote, Gran Canaria und Co: Viele Einheimische auf den Kanarischen Inseln sind nicht mehr gut auf Touristen zu sprechen. Sie befürchten, dass die Region "kollabieren könnte".

Blick auf die Altstadt von Garachico (Teneriffa): Durch die Legalisierung von Privatvermietungen sind viele Immobilien zu potenziellen Touristenunterkünften geworden.
Blick auf die Altstadt von Garachico (Teneriffa): Durch die Legalisierung von Privatvermietungen sind viele Immobilien zu potenziellen Touristenunterkünften geworden.  © 123rf/tupungato

Bei Urlaubern aus aller Welt sind die spanischen Inseln seit vielen Jahren enorm beliebt. Das beträchtliche Wachstum des Fremdenverkehrs sorgt jedoch für immer mehr Frust bei den Einheimischen.

Umweltschäden und enormer Wasserverbrauch scheinen da noch nicht mal das größte Problem zu sein.

"Menschen, die Arbeit haben, können sich einfach keine Wohnung mehr leisten", erklärte Kanaren-Expertin Nicola Quinn gegenüber Daily Star.

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"Überall, wo es noch Platz gibt, entstehen riesige Hotelkomplexe internationaler Marken. Diese Hotels sind großartig, weil sie Arbeitsplätze für die Einheimischen schaffen und ausgabefreudige Touristen anziehen."

Aber: "Die Hotels sind jedoch nur eine Folge des zunehmenden Tourismus. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Unterkünften und der nachsichtigen Gesetze für Langzeitvermietungen vermieten Immobilienbesitzer ihre Wohnungen lieber an Reisende als an Einheimische. Das ist für sie sicherer und sie können mehr Geld verdienen."

Daraus entstehe das Problem, dass viele Einheimische zwar gute Arbeitsplätze, aber keine bezahlbare Wohnung mehr finden würden - eine Art Verdrängungswettbewerb.

Einheimische auf Kanarischen Inseln erhoffen sich bezahlbare Wohnungen

Touristen am Playa del Duque in Costa Adeje (Teneriffa).
Touristen am Playa del Duque in Costa Adeje (Teneriffa).  © 123RF/buurserstraat386

"Etwas so Einfaches wie eine Wohnung für weniger als 1000 Euro pro Monat zu finden, ist praktisch unmöglich – es sei denn, man kann es sich leisten, zwölf Monatsmieten im Voraus zu bezahlen", fügte Nicola Quinn hinzu.

Immer mehr Bewohner der Inseln seien mit kurzfristigen Ferienhausvermietungen via Airbnb und anderen Anbietern konfrontiert. Hinzu komme noch schlechte Planung vonseiten der Politik.

Das durchschnittliche Nettoeinkommen auf den Kanarischen Inseln liegt bei circa 1500 Euro und ist damit das zweitniedrigste in ganz Spanien.

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"Wenn die Inseln nicht in der Lage sind, den Personalbestand aufrechtzuerhalten, könnte der Urlaubsmarkt zusammenbrechen, sodass die Menschen nicht mehr in der Lage sind, das wunderschöne Archipel zu besuchen", warnt Quinn.

Die Beschränkung von Touristenunterkünften auf den Kanaren wäre eine Lösung, meint die Expertin. Vor allem wünscht sie sich aber die Einführung strengerer Gesetze, die es den Eigentümern sicherer macht, ihre Wohnungen langfristig zu vermieten, und die gleichzeitig zusätzlichen sozialen Wohnraum schaffen.

Titelfoto: 123RF/buurserstraat386

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