Reisebüro setzt sich für Tierschutz ein und stoppt Reisen mit Delfin-Shows

Seattle - Hat das Online-Reisebüro Expedia das Thema Tierrechte für sich entdeckt? Das Unternehmen ändert seine hauseigene Tierschutzrichtlinie deutlich.

Weltweit werden mehr als 3000 Delfine für touristische Unterhaltungszwecke eingesetzt. (Symbolbild)
Weltweit werden mehr als 3000 Delfine für touristische Unterhaltungszwecke eingesetzt. (Symbolbild)  © 123RF/evghenimanciu

Ob Shows mit gefangenen Walen oder gequälten Delfinen: Das Online-Reisebüro Expedia hat angekündigt, fragwürdige Aktivitäten, die sich auf die Ausbeutung von Tieren stützen, zukünftig nicht mehr anzubieten.

Auf Twitter heißt es dazu: "Wir haben kürzlich unsere Tierschutzrichtlinie angepasst. Infolgedessen sind auf unseren Websites keine Attraktionen und Aktivitäten mehr verfügbar, die Aufführungen von oder Interaktionen mit Delfinen und anderen Walen beinhalten."

Dies gilt sowohl für Einzelausflüge als auch für komplette Urlaubsangebote.

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Auf der Expedia-Website wird außerdem klargestellt, dass "Schutzgebiete am Meer, die in Gefangenschaft gehaltenen Tieren ein dauerhaftes Lebensumfeld am Meer bieten, nur erlaubt sind, wenn sie akkreditiert sind und keine Interaktionen oder Aufführungen anbieten."

In den vergangenen Jahren hatten sich Kunden und z.T. auch prominente Stars und Politiker über Unterhaltungsshows mit Meerestieren beschwert. Die Aufführungen und das große Publikum können für die Tiere reichlich Stress bedeuten - und nicht überall werden sie von ihren Haltern sorgfältig und liebevoll behandelt.

Katheryn Wise von der Tierschutzorganisation World Animal Protection reagierte positiv: "Das sind erstaunliche Neuigkeiten und etwas, für das wir uns seit 2019 einsetzen. Wir freuen uns sehr, dass Expedia uns zugehört hat."

Neben Delfinen und Walen will sich Expedia noch für weitere Tiere stark machen

Expedia erklärte auch, dass es "keinen absichtlichen physischen Kontakt mit wilden und exotischen Tieren zulässt, zu denen unter anderen Delfine, Wale, Elefanten, Großkatzen, Bären, Reptilien und Primaten gehören" - und auch Aktivitäten, die in Verbindung mit exotischen Tiercafés und Restaurants oder Wanderzoos stehen, sollen ab sofort nicht mehr unterstützt werden.

Tierschützern zufolge gibt es derzeit mehr als 3000 in Gefangenschaft lebende Delfine, die in touristischen Unterhaltungsstätten auf der ganzen Welt eingesetzt werden.

Titelfoto: 123RF/evghenimanciu

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